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Carl Böhret

Alumnus Carl Böhret ist Politologe und Verwaltungswissenschaftler. Als Professor gab er das, was er an der Freien Universität gelernt hat, an jüngere Studierende und Promovierende weiter.

01.03.2018

Carl Böhret begann sein Studium an der Freien Universität nach einer Mechanikerlehre.

Carl Böhret begann sein Studium an der Freien Universität nach einer Mechanikerlehre.
Bildquelle: Peter Wilking

Prof. Dr. Carl Böhret studierte nach einer Mechanikerlehre von 1958 bis 1962 Politikwissenschaft an der Freien Universität. Er promovierte 1965 und war nach einem Forschungsaufenthalt an der Brookings Institution in Washington D.C. und seiner Habilitation selbst Professor an der Freien Universität. Ab 1974 lehrte und forschte er bis zu seiner Emeritierung 2001 an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer. 2015 durfte Carl Böhret seine Goldene Promotionsurkunde entgegennehmen. Die Jubiläumsfeier war für ihn, so Böhret, eine schöne Gelegenheit, sich an die damalige Zeit zu erinnern, so stressig und politisch aufgeladen diese auch war. 

Was ist Ihnen aus Ihrer Zeit an der Freien Universität besonders in Erinnerung geblieben?

  • Das interdisziplinäre Studium
  • Die Auseinandersetzungen um die Entwicklung der FU und der Politischen Wissenschaften
  • Die Etablierung der FU als „Gegenmodell“ zur Humboldt-Uni in Ostberlin
  • Die Eingliederung des Otto-Suhr-Instituts in die FU
  • Die Unterstützung und Förderung durch meine Professoren, insbesondere durch Gert von Eynern und Ossip K. Flechtheim 

Was ist das Wichtigste, das Sie hier gelernt haben?

Ich begann das Studium der Politikwissenschaft an der FU nach einer Mechanikerlehre. Meine Professoren bereiteten mich durch ihre Vorlesungen und Seminare zum wissenschaftlichen Arbeiten gut auf meine spätere Berufspraxis vor. Sie vermittelten mir, wie wichtig interdisziplinäre Forschung und der Praxisbezug in der Forschung ist. Das war für meine spätere eigene Lehrtätigkeit prägend. Meine Statistikkenntnisse halfen mir später sehr beim Entwurf und bei der Auswertung von computergestützten Planspielen.

Welchen Tipp würden Sie Ihrem jüngeren Ich heute geben?

2018 kann man nicht mit 1958 vergleichen. Die Möglichkeiten und Herausforderungen auf dem Bildungsweg, in Studium und Karriere, sind heute anders. Trotzdem würde ich diesen beruflichen Weg an der FU prinzipiell wieder gehen. Ich empfehle allen, die dazu motiviert sind, diesen oder einen ähnlichen Studiengang zu wählen.

Wenn ich der Freien Universität zum 70. Geburtstag etwas schenken dürfte,…
...dann ist das bleibende Dankbarkeit für die Studienmöglichkeiten und die wissenschaftliche Förderung sowie die Hoffnung auf eine weiterhin positive Entwicklung der FU und Mehrung des wissenschaftlichen Ruhms. Ich hoffe, dass ich durch die Weitergabe meiner hier erworbenen Kenntnisse an meine Studierenden an der Universität Speyer und an die Verwaltungspraxis auch einiges zurückgegeben habe.