Die Sicht der Medien
15.08.2011
Soziologen der Freien Universität haben in einer Studie die Terror-Berichterstattung der Fernsehsender CNN, BBC, ARD, RTL und Al Jazeera verglichen. Die Sender verwenden der Untersuchung zufolge ähnliche Formate bei der Präsentation der Nachrichten, greifen auf vergleichbare Bilder der Opfer und Täter zurück und sind sich einig in der Bewertung der Illegitimität von Terrorismus. Allerdings zeigten sich auch Unterschiede: So lasse Al Jazeera im Vergleich zu den westlichen Sendern der Darstellung der politischen Ziele der Täter mehr Raum. Den Tätern werde auch eher ein individuelles Profil verliehen. Zudem würden die Außenpolitik der USA und ihrer Alliierten im Irak und in Afghanistan negativer dargestellt und Verbindungen zum israelisch-palästinensischen Konflikt gezogen.
Die Studie der Wissenschaftler Jürgen Gerhards, Mike S. Schäfer, Ishtar Al Jabiri und Juliane Seifert ist aus einem Projekt des Exzellenzclusters „Languages of Emotion“ entstanden und erscheint am 25. August im Verlag für Sozialwissenschaft.