Drei Mal erfolgreich beim Tiburtius-Preis 2006
Wissenschaftler der Freien Universität Berlin werden für herausragende Dissertationen geehrt
von Carsten Wette
Bei der diesjährigen Vergabe des Tiburtius-Preises der Berliner Hochschulen schneiden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität Berlin hervorragend ab: In der Kategorie Dissertationen belegen sie die ersten drei Plätze. Die nach Ansicht der Jury beste Arbeit verfasste Dr. Ariane Schmechel vom Institut für Chemie und Biochemie. Platz zwei ging an Dr. des. Natascha Pomino, Platz drei an Dr. Leo Groß. Die mit 4000, 2500 beziehungsweise 1500 Euro dotierten Ehrungen werden am Montag, 18. Dezember 2006, verliehen.
Ariane Schmechel untersuchte unter anderem die Rolle des Amyloid-Vorläuferproteins – kurz APP – bei der Entstehung der Alzheimer-Krankheit. APP kommt hauptsächlich in Nervenzellen vor und trägt maßgeblich dazu bei, dass jene Plaques entstehen und sich ablagern können, die die Funktion des Gehirns beeinträchtigen.
Natascha Pomino vom Institut für Romanische Philologie befasste sich mit der Funktionsweise der Wortformenbildung im mentalen grammatischen System natürlicher Sprachen. Hierbei gelang ihr erstmals eine einheitliche und vollständige Analyse des spanischen Verbalsystems. Durch eine Kombination und Weiterentwicklung neuester Grammatikmodelle konnte wider Erwarten gezeigt werden, dass die unregelmäßigen Verben nur marginal von den regelmäßigen abweichen.
Leo Groß vom Institut für Experimentalphysik untersuchte synthetisierte organische Moleküle mittels Tieftemperatur-Rastertunnelmikroskopie im Ultrahoch-Vakuum. Er zeigte unter anderem, wie sich Atome auf einer Metalloberfläche mit einem Molekül fangen, transportieren und auch wieder absetzen lassen. Er lieferte Erkenntnisse über Wechselwirkungen solcher Moleküle untereinander und mit Substraten. Die Ergebnisse sind entscheidend für die Entwicklung molekularer Elektronik, in der Moleküle die Funktionen von Schaltern, Drähten und logischen Bauelementen übernehmen sollen.
Der Tiburtius-Preis wird von der Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten der Berliner Hochschulen für hervorragende Dissertationen sowie hervorragende Diplomarbeiten an den Fachhochschulen vergeben.