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Engagement für eine gute Sache

EINE LOBBY FÜR DIE HOCHSCHULE
Alumni-Aktivitäten an der Freien Universität Berlin

Ein Gespräch mit der Geschäftsführerin der „Friends of Freie Universität Berlin“ in New York

Als erste deutsche Hochschule hat die Freie Universität Berlin im Januar 2003 in New York einen Freundeskreis ins Leben gerufen: die „Friends of Freie Universität Berlin“ (FFUB). Der Verein soll Kontakt zu den Absolventen der Freien Universität Berlin in den USA und Kanada herstellen und die traditionell zahlreichen Bindungen der Hochschule nach Nordamerika stärken. Mit Hélène Sostarich-Barsamian, der Geschäftsführerin des FFUB, sprach Jan Bosschaart.


 Hélène Sostarich-Barsamian, Geschäftsführerin der FFUB. Foto: Karsten Klaehn

 

Frau Barsamian, was ist die Aufgabe des Freundeskreises?

Unser Auftrag ist es, die langjährigen transatlantischen Beziehungen zwischen der Freien Universität Berlin und den Vereinigten Staaten weiter zu stärken. Wir suchen Ehemalige, Freunde und Sponsoren, die die Vision der Freien Universität teilen: akademische Exzellenz durch eine zukunftweisende Agenda der Wissenschaft auf allen Ebenen.

Was gibt es Neues vom Freundeskreis?

2006 war ein sehr geschäftiges Jahr für uns. Im Frühjahr präsentierten wir eine achtwöchige Veranstaltungsreihe über jüdische Geschichte, den Holocaust und die deutsch-israelischen Beziehungen seit dem Krieg. Am 13. Oktober feierten wir die Gründung des Konfuzius-Instituts, das an der Freien Universität Berlin im April eröffnet wurde, mit einem deutsch-chinesisch-nordamerikanischen Freundschafts-Dinner. Wir hatten 280 Gäste, darunter den deutschen UN-Botschafter und den chinesischen Generalkonsul. Zum Jahresende laden wir zum VIP-Konzert in die Residenz des deutschen UN-Botschafters ein. Das ist ein Dankeschön für unsere besonders großzügigen Unterstützer.

Wie viel Ehemalige der Freien Universität Berlin leben derzeit in den USA?

Es ist unmöglich, das festzustellen. Im Gegensatz zu den amerikanischen Universitäten gibt es an der Freien Universität Berlin keine seit der Gründung geführte Absolventen-Datei. Wir sind darauf angewiesen, dass sich Ehemalige bei uns melden. Seit wir den Freundeskreis 2003 gegründet haben, konnten wir etwa 700 Alumni gewinnen, dazu kommen etwa 5 000 Freunde und Sponsoren. Darauf sind wir sehr stolz.

Und wie gelangen Sie an weitere Ehemalige?

Die meisten finden per Mundpropaganda zu uns, nachdem sie vom Freundeskreis in der Zeitung oder im Internet erfuhren. Wir haben uns einen guten Bekanntheitsgrad in den USA erarbeitet, besonders an der Ostküste.

Wie gewinnen Sie Freunde und Sponsoren?

Zum einen durch unser „Board of Directors“: Wer hier Mitglied wird, weiß, dass von ihm eine jährliche Spende erwartet wird und Engagement bei der Spendeneinwerbung. Zum anderen gewinnen wir Sponsoren außerhalb des Freundeskreises durch aktives Fundraising und Kontaktpflege.

Wie bekannt ist die Freie Universität in den USA?

Sie ist eine der besser bekannten deutschen Universitäten: durch ihre starken Verbindungen nach Amerika und weil sie in der Hauptstadt liegt. Immer mehr Studierende reisen nach Berlin, seit wir unsere Tätigkeit vor fast vier Jahren aufgenommen haben. Viele nehmen an der Sommer-Universität der Freien Universität Berlin teil. Auch das Berlin-Europa-Studienprogramm („FU-Best“) ist für sie attraktiv, weil es den amerikanischen Semesterrhythmen und Seminaranforderungen angepasst ist.

Das Büro des Freundeskreises liegt im German House am United Nations Plaza. Ist diese exklusive Lage von Vorteil bei der Arbeit?

Ich bin sehr froh, dass wir unsere Büros im „German House“, dem Gebäude der deutschen Ständigen Vertretung bei den Vereinten Nationen, haben. Dadurch können wir direkt mit den Vertretungen der Bundesregierung wie dem Büro des Generalkonsuls und den Kultur- und Informationsbüros zusammenzuarbeiten. Dort hilft man uns auch, unsere Vorhaben einem großen Publikum bekannt zu machen.

Wie überzeugen Sie die Amerikaner, sich für die Freie Universität zu engagieren?

Indem wir auf ihre Vorstellungskraft zielen: Was können wir erreichen, wenn Sie uns unterstützen? Sponsoren möchten sich für visionäre und nachhaltige Projekte engagieren, die sie stolz machen. Wir vermitteln das gute Gefühl, eine wichtige Sache zu unterstützen.