Ganz persönlich: Blick auf Berlin
Alexander Grayver, geboren in Lettland und aufgewachsen in Sibirien, promovierte an der Freien Universität Berlin in Geophysik über das Thema „Dreidimensionale Controlled- Source-Elektromagnetik- Inversion unter Verwendung von modernen Rechenkonzepten“. Inzwischen arbeitet er an der ETH Zürich im Bereich Erd- und Planeten-Magnetismus.
Am meisten überrascht hat mich in Deutschland, dass die Leute sich im öffentlichen Verkehr oder am Tisch schnäuzen. Das gilt in Russland als sehr unhöflich und taktlos, Kinder werden deshalb ständig ermahnt. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mich daran gewöhnt habe…
Heimweh nach Russland bekam ich, als sich im Winter trübes und nasskaltes Wetter über Wochen hinzog. In Sibirien, wo ich aufgewachsen bin, ist es kalt, aber meist sonnig und trocken. Ich liebe knirschenden Schnee im Winter, selbst wenn es bitterkalt ist.
In der Schweiz vermisse ich die besondere multikulturelle Atmosphäre Berlins und natürlich die günstigen Preise. Als Doktorand konnte ich an der Abendkasse für zehn Euro die besten Plätze in der Berliner Philharmonie oder in einem der Opernhäuser bekommen und so spontan großartige Musik hören. Hier in der Schweiz ist es viel umständlicher und teurer, sich ein solches Kulturprogramm zu organisieren.