Stasi, Krim-Konflikt und Krisenstaaten
10.04.2014
Zu einer spannenden Premiere lädt der Forschungsverbund SED-Staat der Freien Universität in den Henry-Ford-Bau in der Garystraße 35: Mitarbeiter der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU) sind zum ersten Mal Gast der Langen Nacht derWissenschaften an der Freien Universität.Sie geben den Besuchern Einblicke in die mühsame Rekonstruktion zerrissener Stasi-Unterlagen.
Der Forschungsverbund SED-Staat präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse über Fluchthilfe durch Studierende der Freien Universität und lädt zu Zeitzeugengesprächen ein. Wie hochaktuell politikwissenschaftliche Forschung sein kann, zeigt ein Programmpunkt des Osteuropa-Instituts, ebenfalls im Henry-Ford-Bau. Von 17 Uhr an werden Diskutanten aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft über die Situation in der Ukraine sprechen.
Unter dem Titel „Pulverfass Ukraine“ wird die Podiumsdiskussion die Proteste des vergangenen Winters und die Krim-Krise in einen breiteren Kontext stellen. Neben Zukunftsszenarien für das Land „am Rande Europas“ wird auch die Rolle Russlands und der Europäischen Union diskutiert werden.
Im Sonderforschungsbereich „Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit“ beherrscht ebenfalls die internationale Politik die Bühne. Die Podiumsdiskussion „Vorsicht zerbrechlich!“ wird von 20 Uhr an im Henry-Ford-Bau das Problem der sogenannten „fragilen Staatlichkeit“ beleuchten: Wie gehen einzelne Staaten und die internationale Politik mit dem Phänomen um? Welche Lehren lassen sich dabei aus der jüngsten Vergangenheit ziehen? Darüber diskutiert der stellvertretende Leiter des Arbeitsstabs Afghanistan und Pakistan im Auswärtigen Amt, Erik Kurzweil, mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Freien Universität Berlin.