Das Spüren ist eine seltsame Sache und anders als die fünf bekannten Sinne – Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Fühlen – nur schwer zu packen. „Gespür ist etwas, mit dem man nicht wahrnehmbare Dinge wahrnehmbar macht“, sagt der Literaturwissenschaftler Burkhard Meyer-Sickendiek, der sich über literarischen Sarkasmus habilitiert hat und zurzeit im Rahmen des Exzellenzclusters „Languages of Emotion“ an der Freien Universität Berlin zum Gespür in der Lyrik forscht.