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[(v)er]SPIEL[en]. Felder – Figuren - Regeln.

Colloquium des Sonderforschungsbereiches "Kulturen des Performativen" vom 07. – 09.12.2000

Nr. 223/2000 vom 06.12.2000

Der Sonderforschungsbereich "Kulturen des Performativen" der Freien Universität Berlin stellt auf seinem aktuellen Colloquium das Spiel in den Mittelpunkt. Das Spiel wie auch das Performative werden nicht als komplementäre Begriffe, sondern in ihrem wechselseitigen Verhältnis zueinander aufgefasst: sie überschneiden sich teilweise, spiegeln sich ineinander, bringen einander in Erscheinung, ergeben erst zusammen ihren immer nur gegenwärtigen Sinn.

Aus neurobiologischer Sicht ist "Spiel" die Bedingung der Möglichkeit von Menschwerdung überhaupt, und die Mathematik greift auf die Spieltheorie zurück, um komplexe Situationen des Wählens und Interagierens theretisieren zu können.

"Spiel" kann als Essenz von Kultur gelten: schon im deutschen Idealismus wurde es ins Zentrum seiner Kunsttheorie und ästhetischen Anthropologie gerückt und auch Wittgenstein nahm den Begriff "Spiel" zum Anlaß, ein neues Denken über Begriffe zu entwickeln, das nicht mehr auf der Abstraktion eines oder mehrerer Wesensmerkmale beruht, sondern auf der "Familienähnlichkeit".

Auf diesem internationalen Colloquium wird das Verhältnis Spiel und Performativität zueinander, das Verhältnis von Regelhaftigkeit und Innnovation, von Zwecklosigkeit und Bedeutung im Spiel diskutiert. Auch die Rolle der neuen Medien, insbesondere die rasante Ausbreitung virtueller Realitäten, die politischen Implikationen bei der Entwicklung neuer Spielkulturen, die Veränderung der Mentalitäten in den Industriekulturen unter dem Einfluß dieser neuen kulturellen Situationen – Stichwort: Erlebnisgesellschaft – stehen zur Debatte.

Weitere Informationen

Sonderforschungsbereich Kulturen des Performativen, Freie Universität Berlin, Grunewaldstr. 35, 12165 Berlin-Steglitz, Tel.: 030/838-50324, Fax: 838-50365, E-Mail: sfb447@zedat.fu-berlin.de

Im Internet:

www.sfb-performativ.de