Günter M. Ziegler wurde 1963 in München geboren. Nach dem Studium der Mathematik und Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München promovierte er 1987 in Mathematik am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge in den USA. Nach vierjähriger Postdoc-Tätigkeit an der Universität Augsburg und einem Forschungsaufenthalt am Mittag-Leffler-Institut in Stockholm kam er 1992 nach Berlin, wo er am Konrad-Zuse-Zentrum – dem heutigen Zuse-Institut Berlin (ZIB) – arbeitete. Er habilitierte sich an der Technischen Universität Berlin und war dort von Januar 1995 bis Februar 2011 Professor für Mathematik. Seit März 2011 wirkt er an der Freien Universität Berlin; seit Mai 2017 ist er auch Honorarprofessor an der Technischen Universität Berlin. Im Jahr 2006 baute er federführend die Berlin Mathematical School (BMS) als gemeinsame Graduiertenschule der drei großen Berliner Universitäten auf.

Seit dem 6. Juli 2018 ist Günter M. Ziegler Präsident der Freien Universität Berlin, nach seiner Wiederwahl im Jahr 2022 jetzt in der zweiten Amtszeit. Er war von November 2018 bis November 2020 der erste Sprecher der Berliner Universitätsallianz (BUA), die er weiterhin als Mitglied des „Board of Directors“ leitet. 2024-2026 ist er wieder Sprecher der BUA. Von September 2020 bis August 2022 war er stellvertretender Vorstand von German U15, seit 2023 ist er Mitglied des Vorstands.

Die Arbeit von Günter M. Ziegler als Mathematiker behandelte Probleme der Diskreten Geometrie, besonders der Theorie der Polyeder, algebraische und topologische Methoden in der Kombinatorik, sowie Probleme der Optimierung. Für seine Forschung wurde Günter M. Ziegler 2001 mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet. Im Jahr 2008 erhielt er den Communicator-Preis der DFG und des Stifterverbands für die deutsche Wissenschaft. Im Jahr 2010 wurde ihm ein Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats ERC zugesprochen. 2017 wurde er mit dem Berliner Wissenschaftspreis des Regierenden Bürgermeisters von Berlin ausgezeichnet. 2024 hat ihm die Universität Fribourg (Schweiz) eine Ehrendoktorwürde verliehen.

Ziegler ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW), der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech und ein Fellow der American Mathematical Society (AMS). In den Jahren 2006 bis 2008 war Ziegler Präsident der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV), die er weiter als Mitglied des Präsidiums unterstützt. 2010-2018 war er ein Vorstandmitglied der BBAW, 2014-2018 war er Mitglied des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Ziegler engagiert sich für ein vielfältiges und lebendiges Bild der Mathematik in der Öffentlichkeit: Er war ein Initiator des Wissenschaftsjahrs der Mathematik 2008 und leitet zurzeit das Medienbüro Mathematik der DMV, das Netzwerkbüro Schule – Hochschule der DMV und das MIP.labor. 2021/22 leitete er den Lenkungskreis von Wissenschaft im Dialog. Seit 2019 ist er Mitglied des Vorstands der Urania Berlin, seit 2025 leitet er ihr Kuratorium.

Ziegler ist Autor zahlreicher mathematischer wie auch populärwissenschaftlicher Aufsätze und Bücher. Für „Das BUCH der Beweise“, gemeinsam mit Professor Martin Aigner verfasst und inzwischen in 15 Sprachen erschienen, wurden die Autoren 2018 mit dem „Steele Prize for Exposition“ der AMS ausgezeichnet. Sein jüngstes Buch, „Panorama der Mathematik“ (mit Andreas Loos und Rainer Sinn), erschien 2022 im Springer-Verlag Heidelberg.