Springe direkt zu Inhalt

Über Stock und Stein

Psychologiestudentin Caterina Granz von der Freien Universität ist erfolgreiche Mittelstrecken- und Cross-Läuferin

24.03.2017

Bringt erfolgreich Sport und Studium unter einen Hut: Crossläuferin und Psychologiestudentin Caterina Granz.

Bringt erfolgreich Sport und Studium unter einen Hut: Crossläuferin und Psychologiestudentin Caterina Granz.
Bildquelle: Iris Hensel

Im Dezember bei der Cross-EM in Italien, im Januar zum Höhentraining in Südafrika, im Februar bei den Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften in Leipzig, im März zum Höhentraining in den USA – und dazwischen Seminare und Klausuren. Caterina Granz ist eine von zurzeit 22 Spitzensportlerinnen und -sportlern, die an der Freien Universität studieren. Um Studium und Training unter einen Hut zu bekommen, braucht es neben Talent, Motivation und Fleiß vor allem Organisationstalent – und natürlich Unterstützung durch die Hochschule.

Die Psychologiestudentin ist erfolgreiche Mittelstrecken- und Cross-Läuferin. 2011 wurde sie Zweite bei der Deutschen Meisterschaft unter den U18-Junioren, 2013 dann Deutsche U20-Meisterin und im vergangenen Jahr Deutsche U23-Meisterin. „Entdeckt“ wurde Caterina Granz schon mit 16 Jahren: beim Berliner Schul-Crosslauf. „Mein jetziger Trainer Detlef Müller ist danach auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob ich nicht in den Leistungssport wechseln wolle. Ich war erst einmal überrascht, doch da mir Laufen viel Spaß gemacht hat, bin ich zum Training gegangen.“

Sich mit der Psyche des Menschen beschäftigen

Caterina Granz studiert seit 2013 Psychologie an der Freien Universität. „Ich bin damals ohne konkrete Vorstellungen in das Studium eingestiegen“, erinnert sie sich. Gereizt habe es sie, sich mit den psychischen Aspekten des Menschen zu beschäftigen: „Jetzt weiß ich, dass ich später im Bereich Therapie arbeiten möchte.“ Ein typischer Unitag der 22-Jährigen unterscheidet sich sehr von dem ihrer Kommilitonen. Bereits vor dem Frühstück absolviert sie einen Zehnkilometer-Dauerlauf, nach den Vorlesungen und Seminaren trifft sie sich mit ihrer Trainingsgruppe im Volkspark Rehberge, um schnellere Tempoläufe zu machen, bevor sie gegen 20 Uhr – sehr müde – nach Hause kommt.

Im Winter läuft die Berlinerin rund 100 Kilometer in der Woche. Im Trainingslager sind es auch mal bis zu 130. Intensiver, aber weniger umfangreich ist das Training im Sommer: „Meine Lieblingsdistanz ist die 1500-Meter-Strecke auf der Bahn“, sagt Granz. „Die Distanz vereint schnelles Tempo mit der Fähigkeit, das lange halten zu können – und hintenheraus kann es richtig schnell werden.“ Viel Spaß machen der Studentin auch Cross-Läufe, die eine gute Abwechslung zum Rundendrehen seien.

Ansprechpartner für studierende Spitzensportler

Durch die Wettkämpfe, Trainingslager und Wochenendlehrgänge ist Caterina Granz viel unterwegs. Da noch ein Studium unterzubringen, ist eine Herausforderung. „Ich versuche, meine Trainingslager und Reisen entweder in die Semesterferien oder auf die Wochenenden zu legen“, sagt sie, „damit ich so wenig Kurse wie möglich verpasse.“ Zudem versucht der Fachbereich, sie bestmöglich zu unterstützen und eine gewisse Flexibilität im Studium zu ermöglichen. Christian Mundhenk, Leiter der Zentraleinrichtung Hochschulsport, steht den studierenden Athletinnen und Athleten für alle Fragen rund um die Förderung der „Dualen Karriere“ zur Verfügung. Bis jetzt hat Granz dieses Angebot nicht in Anspruch nehmen müssen, da sie Probleme jeweils direkt mit dem Dekan ihres Fachbereichs sowie den Professorinnen und Professoren regeln konnte.

Ihr letzter internationaler Wettkampf war im Dezember die U23-Cross-EM in Chia, Italien, wo sie in der Einzelwertung als Sechste durchs Ziel gekommen ist und mit dem Team die Silbermedaille holte. Mit 19,5 Minuten auf der 6,15 Kilometer langen Strecke lief Granz ihr bisher bestes Einzelergebnis bei einer internationalen Meisterschaft. Die europäische Konkurrenz sei im Cross-Lauf ziemlich stark, sagt Caterina Granz. „Der sechste Platz war ein super Ergebnis für mich. Und die Teammedaille war natürlich richtig gut! Wir waren dieses Jahr sehr stark. Und für ein Team zu laufen, motiviert noch einmal ganz anders.“

Weitere Informationen

Die Freie Universität Berlin ist Mitglied im Verbundsystem für die Spitzensportförderung an den Hochschulen in Berlin. Grundlage dafür ist der Kooperationsvertrag mit dem Olympiastützpunkt Berlin. In diesem Vertrag bekennt sich die Hochschule zu den besonderen Förderungsbedarfen, die studierende Spitzensportlerinnen und Spitzensportler haben, um die „Duale Karriere“ im Leistungssport und der akademischen Ausbildung erfolgreich bewältigen zu können.

Für die erfolgreiche Arbeit des Verbundsystems wurden die acht beteiligten Hochschulen im Jahr 2011 vom DOSB ausgezeichnet. Daher trägt auch die Freie Universität den Titel „Hochschule des Spitzensports des Jahres 2010“.