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Vom Straßenschläger zum Einskommanull-Abiturienten

BWL-Student Yigit Muk hat ein Buch über seinen bemerkenswerten Wandel geschrieben

28.01.2016

Yigit Muk studiert am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität. Bis dahin war es ein weiter Weg.
Yigit Muk studiert am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität. Bis dahin war es ein weiter Weg.
Bildquelle: Julius Böhm

Wenn man den 28-Jährigen sieht, ahnt man, wie groß die Angst seiner Gegner gewesen sein muss, mit denen er sich einst Schlägereien geliefert hat: Yigit Muk ist groß, breit und ziemlich muskelbepackt. Wer ihm heute begegnet, trifft allerdings einen äußerst freundlichen und eloquenten jungen Mann. Über seine eindrucksvolle Geschichte – den Weg von der Straße in den Hörsaal – hat der Student das Buch „Muksmäuschenschlau” geschrieben.

Sein Lebenslauf ist in der Tat außergewöhnlich: Yigit Muk wächst im Norden von Berlin-Neukölln auf. Er ist das jüngste von drei Kindern, seine Eltern stammen aus der Türkei. Für die Schule interessiert er sich nicht, er möchte lieber Fußballprofi werden. Als er 13 Jahre alt ist, gründet er zusammen mit Freunden die Straßengang R44. Von da an besteht sein Alltag aus sich aneinanderreihenden Schlägereien.

Die Jugendlichen werden immer gewalttätiger, viele von ihnen rutschen in die Drogensucht ab. Er, sagt Yigit Muk, habe Drogen nie angerührt  –  Alkohol mal ausgenommen. Und auch darauf habe er nach einem einschneidenden Erlebnis vollständig verzichtet. Eines Abends hatte er betrunken einen Jungen verprügelt. Dass dessen Hände fehlgebildet waren, hatte Muk im Rausch nicht wahrgenommen. „Das war der letzte Tag, an dem ich auch nur einen Tropfen Alkohol getrunken habe“, schreibt Yigit Muk in seinem Buch. „Bis heute."

Der Tod des Bruders seines Freundes änderte alles

In „Muksmäuschenschlau” erzählt Muk ungeschönt vom Vorgehen der Gang: Er und seine Freunde organisieren sich und verabreden sich nachmittags zu Straßenschlachten mit rivalisierenden Gangs. Oft reicht der schiefe Blick eines Passanten, damit die Jungs zuschlagen. Heute sagt er: „Es tut mir unfassbar leid. Aber ich kann es nicht rückgängig machen.”

Als der Bruders eines Freundes stirbt, wird Yigit Muk klar, dass er sein Leben ändern will. Er ist jetzt 16 Jahre alt und will der Gewalt abschwören: „Ich wollte nicht wieder in die alten Gewohnheiten abrutschen.“ Hilfe bei seinem Sinneswandel findet er im muslimischen Glauben. Vom Imam lernt er, dass man dem Koran zufolge jeden Menschen gleichbehandeln soll. Als Ausgleich dienen ihm Kampfsport und Fitnessstudio. Auf einmal strengt er sich in der Schule an – und wird prompt Jahrgangsbester: „Es bereitete mir einfach Freude, meine Mutter glücklich zu machen“, sagt Muk. Dann wird er krank, verpasst viele Wochen Unterricht und schafft gerade einmal so seinen Hauptschulabschluss. Als er sagt, dass er Abitur machen will, lacht ihn sein Lehrer aus.

Freude am Lernen statt täglicher Gewalt

Doch Yigit Muk gibt nicht auf. Während viele seiner alten Freunde im Gefängnis landen, holt er den mittleren Schulabschluss nach. Er wechselt auf die Kant-Oberschule im Berliner Südwesten und ist begeistert von den Lehrern, die an ihn glauben. Am Lernen hat er großen Spaß. Damals sei ihm zum ersten Mal vermittelt worden, wie wichtig Respekt und Anerkennung sind, sagt Muk. Er lernt wie besessen, das Geld für die Privatschule verdient er sich als Türsteher.

Statt über Gewalt definiert sich Muk jetzt über Bildung. 2012 hält er sein Abiturzeugnis in der Hand. Notendurchschnitt: 1,0. Rechnerisch gesehen hat er sogar 0,9 – und damit den besten Abschluss in der Geschichte der Kant-Oberschule: „Ich war überglücklich“, sagt er.

Seit 2013 studiert der Berliner am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität. Von der Fächerwahl musste er seine alten Freunde erst überzeugen. Wenn es jemand geschafft habe, sagten sie, dann sei er Arzt geworden oder Anwalt. Muk fühlt sich trotzdem wohl an der Uni und freut sich auf die Zukunft. Langfristig möchte er ein Unternehmen gründen, vielleicht im sozialen Bereich.

Perspektiven aufzeigen

Im Moment ist er viel beschäftigt: mit der Pflege seiner kranken Mutter, dem Studium und den Pflichten als Buchautor. Er ist ein gefragter Interviewgast. Die Menschen sind fasziniert von seiner Geschichte, die sich wie ein modernes Aufsteigermärchen liest: Es sind einerseits die dramatischen Szenen mit der Straßengang, auf der anderen die Sympathie mit dem Underdog, diese Es-ist-möglich-Botschaft, die seinen Erfolg begründen.

Ein Freund aus Gang-Zeiten hat sich den Neuköllner zum Vorbild genommen und wollte, als er aus dem Knast kam, seinen Schulabschluss nachholen. Auch, wenn der Freund die Schule inzwischen wieder abgebrochen hat, habe das Muk gezeigt, dass er mit seiner Geschichte Menschen motivieren und ihnen helfen könne. Auch deswegen hat er „Muksmäuschenschlau” geschrieben.

Yigit Muks Wandel erscheint unglaublich. Auf die Frage, wie er das alles geschafft habe, antwortet er: „Aus Freude am Lernen." So einfach ist das für ihn: Spaß haben an dem, was man macht. Und sich selbst treu bleiben. Dann, so sagt er, gehe es immer irgendwie weiter.

Julius Böhm

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