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Was in Russland Recht ist

Der Jurist Burkhard Breig ist Juniorprofessor am Fachbereich Rechtswissenschaft und am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin

25.07.2011

Burkhard Breig ist Juniorprofessor am Fachbereich Rechtswissenschaft und am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin

Burkhard Breig ist Juniorprofessor am Fachbereich Rechtswissenschaft und am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin
Bildquelle: Gisela Gross

17.075.400 Quadratkilometer ist Russland weit und damit der größte Staat der Welt. Doch wem gehört welches Stückchen Erde in einem Land, so riesig, dass es sich über elf Zeitzonen erstreckt? Eine von vielen juristischen Fragen, mit denen sich Burkhard Breig, Juniorprofessor für osteuropäisches Recht am Fachbereich Rechtswissenschaft und am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin, beschäftigt.

Es waren die Jahre der politischen Wende im ehemaligen Ostblock als Burkhard Breig sich entschloss, nicht Physik, sondern besser Jura zu studieren: „Ich hatte zwar während der Schulzeit am Bundeswettbewerb Mathematik teilgenommen und mich sehr für Naturwissenschaften interessiert. Doch dann war mir klar, dass ich doch lieber Recht als Physik studieren wollte. Ich wählte Worte statt Zahlen.“

Nach dem ersten juristischen Staatsexamen 1995 führte der Weg des gebürtigen Freiburgers nach Russland. Dort unterstütze der Rechtswissenschaftler ein Projekt des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (BML).

„Es ging dabei um den Aufbau des Grundstücksregistrierungswesens im Gebiet der russischen Stadt Tula“, erklärt Burkhard Breig. „Nach der politischen Wende Anfang der 1990er Jahre mussten die Eigentumsverhältnisse an Grundstücken in Russland neu erfasst werden.“ Ein Prozess, der selbst heute, fast 20 Jahre nach Erlass der russischen Verfassung, noch nicht abgeschlossen ist.

Für Burkhard Breig sollte das BML-Projekt nicht der letzte Russland-Aufenthalt werden. Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen in München kehrte der Jurist Anfang der 2000er-Jahre als DAAD-Stipendiat wieder ins ehemalige Zarenreich zurück. Studien, die er bei seiner Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Osteuropäisches Recht der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel einbringen konnte.

Rückkehr in die Wissenschaft

Neben der Forschung interessierte sich Burkhard Breig aber auch immer für die juristische Praxis. So verlegte der heute 41-Jährige im Jahr 2005 den Schwerpunkt seiner Arbeit auf eine Tätigkeit als Anwalt für eine große Kanzlei in Frankfurt am Main.

Nach seiner Rückkehr in die Wissenschaft 2009 betreut der Juniorprofessor für osteuropäisches Recht nun Studierende des Osteuropa-Instituts und des Fachbereichs Rechtswissenschaften der Freien Universität Berlin. Dabei geht es durchaus nicht nur um Bodenrecht, wie Burkhard Breig beteuert. Vielmehr standen im letzten Semester auch Lehrveranstaltungen zum russischen und osteuropäischen Verfassungsrecht und zum russischen Zivilrecht auf seiner Agenda.