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Historiker Paul Nolte ist neuer Präsident der Evangelischen Akademie zu Berlin

Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland berief den Wissenschaftler der Freien Universität

09.09.2009

Professor Paul Nolte ist neuer Präsident der Evangelischen Akademie zu Berlin

Professor Paul Nolte ist neuer Präsident der Evangelischen Akademie zu Berlin
Bildquelle: Freie Universität

Paul Nolte, Professor für Zeitgeschichte am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin, ist neuer Präsident der Evangelischen Akademie zu Berlin. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) berief den 46-Jährigen Nolte zum Nachfolger des Gründungspräsidenten und Journalisten Prof. Dr. Robert Leicht. Damit vertritt er die Akademie gegenüber der Öffentlichkeit.

Paul Nolte, seit 2005 Professor für Neuere Geschichte mit dem Schwerpunkt Zeitgeschichte an der Freien Universität Berlin, freut sich auf die Aufgabe: „Gerade in der Hauptstadt ist die Evangelische Akademie eine wichtige Schnittstelle zwischen Gesellschaft, Wissenschaft und Politik. Im Übrigen denke ich, dass auch Professoren gut daran tun, so vielbeschäftigt sie an der Universität sind, sich ehrenamtlich zu betätigen.“ Das ihm übertragene Amt empfindet Paul Nolte als besondere Ehre und Auszeichnung. Den Weg seines Vorgängers will er weiterbeschreiten: „Mit Robert Leicht hat sich die Akademie einen wichtigen Platz in Berlin gesichert. Ich will sie offen halten für neue Fragen, möchte das Gespräch an den Schnittstellen von Religion und Gesellschaft, von Wertedebatten und Politik befördern und auch Jüngere dafür noch mehr interessieren.“

Beiträge zu gesellschaftspolitischen Streitfragen

Vor seinem Ruf an die Freie Universität lehrte Paul Nolte Geschichte an der International University Bremen. Paul Nolte ist zudem Mitglied des Beirates des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Er studierte Geschichtswissenschaft und Soziologie in Düsseldorf, Bielefeld und Baltimore. Paul Nolte war Assistent von Hans-Ulrich Wehler und habilitierte sich 1999 für Neuere Geschichte in Bielefeld. Einer größeren Öffentlichkeit ist er durch seine Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften zu gesellschaftspolitischen Streitfragen sowie durch seine Bücher „Generation Reform“ (2005) und „Riskante Moderne“ (2006) bekanntgeworden. Ende September erscheint „Religion und Bürgergesellschaft“ im Verlag Berlin University Press.

Die Evangelische Akademie ist 1999 eröffnet worden und wird von der EKD und der Berlin-brandenburgischen Kirche getragen. Sie gestaltet im Auftrag der Evangelischen Kirche das gesellschaftliche Gespräch in der Bundeshauptstadt mit. Sie will Raum für konstruktive Diskurse schaffen und für die gemeinsame Suche nach Lösungen für die Fragen unserer Zeit. Am 7. Oktober wird die Ernennung von Professor Paul Nolte in der Friedrichstadtkirche festlich begangen.