Fachbereich Geowissenschaften - Institut für Geologische Wissenschaften
Wiss. Mitarbeiter*in (Praedoc) (m/w/d) mit 75%-Teilzeitbeschäftigung befristet auf 3 Jahre Entgeltgruppe 13 TV-L FU Kennung: UNINORD_2025
Bewerbungsende: 27.01.2025
Das Institut für Geowissenschaften der Freien Universität Berlin lädt zur Bewerbung auf eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin / wissenschaftlicher Mitarbeiter als Praedoc in der Arbeitsgruppe für Paläoklimatologie unter Leitung von Prof. Stefanie Kaboth-Bahr ein. Die Forschungsarbeit der AG Paläoklimatologie zielt darauf ab, das Verständnis vergangener Klima- und Ökosysteme zu verbessern und betont dabei das Zusammenspiel von Klimaprozessen in verschiedenen Breitengraden sowie die Verbindungen zwischen marinen und terrestrischen Klimasystemen. Dieses Verständnis erleichtert die Bewertung zukünftiger Szenarien in einer Welt, die zunehmend vom menschlichen Handeln beeinflusst wird.
Aufgabengebiet:
Die zunehmende Verschärfung der Klimakrise wird Europa in den kommenden Dekaden vor weitreichende Herausforderungen in Bereichen wie natürlichen Ressourcen, Ernährungssicherheit, Wasserverfügbarkeit und öffentlicher Gesundheit stellen. Die Klimamodelle zur Prognose künftiger Veränderungen sind jedoch oft mit Unsicherheiten behaftet. Um diese Lücken zu schließen, bietet die Erforschung geologischer Analogien, wie sie das Pliozän (vor ca. 5,3 bis 2,6 Millionen Jahren) repräsentiert, eine vielversprechende Perspektive. Diese Epoche ähnelt den prognostizierten Klimabedingungen zur Mitte dieses Jahrhunderts und kann wertvolle Einblicke in die möglichen Auswirkungen und Anpassungsstrategien für die Zukunft liefern.
Das vorliegende DFG-geförderte Forschungsvorhaben hat zum Ziel, einen umfassenden Datensatz zum Klimawandel in Mitteleuropa während des frühen bis späten Pliozäns (2,5 bis 4,7 Millionen Jahre) zu erstellen. Dabei werden besonders Phasen mit hohen und niedrigen pCO2-Werten sowie deren Auswirkungen auf warmes und kaltes Klima innerhalb dieser Epoche untersucht. Grundlage der Studie ist ein Sedimentkern aus dem Heidelberger Becken im nördlichen Oberrheingraben. Zur Rekonstruktion des Klimas wird ein Multi-Proxy-Ansatz verfolgt, der Methoden wie Faziesanalyse, XRF-Kernscans, bohrlochgeophysikalische Daten, Schwermineral- und Tonmineralgeochemie sowie numerische Modellierungen zusammenbringt. Ziel ist es, durch die Kombination dieser Proxydaten aus terrestrischen klastischen Abfolgen präzise klimatische Informationen zu extrahieren.
Die wissenschaftliche Durchführung des Projektes erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Projektpartner*innen Prof. Dr. Laura Stutenbecker (Universität Münster) und Prof. Dr. Matthias Hinderer (Technische Universität Darmstadt).
Ihre Aufgaben:
- Durchführung von Forschungsarbeiten zur Rekonstruktion paläoklimatischer Veränderungen während des Pliozäns in Mitteleuropa.
- XRF-Scanning, Sedimentfaziesanalyse und Gamma-ray-Messungen des Sedimentkerns UniNord2
- Beprobung von Sedimenten aus dem Sedimentkern und im Gelände für Referenzzwecke
- Bearbeitung und Analyse der Sedimentproben im Labor (Geochemie, XRD, Korngröße, Schwermineralogie)
- Analyse und Interpretation der gewonnenen Daten unter Anwendung multivariater statistischer Methoden.
- Veröffentlichung der Forschungsergebnisse in begutachteten Fachzeitschriften sowie Präsentation der Ergebnisse auf Konferenzen.
- Enge Zusammenarbeit mit den Projektpartner*innen Prof. Dr. Laura Stutenbecker (Universität Münster) und Prof. Dr. Matthias Hinderer (Technische Universität Darmstadt) sowie Mitgliedern der Arbeitsgruppe Paläoklimatologie und weiteren Forschenden an der Freien Universität Berlin, die in das Projekt eingebunden sind.
Wir bieten:
- Gehalt nach Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) als E13.
- Möglichkeiten, Forschungsergebnisse auf Konferenzen zu präsentieren und in peer-reviewed Fachzeitschriften zu veröffentlichen
- Zugang zu modernen Forschungseinrichtungen.
- Flexible Arbeitszeiten in einem familienfreundlichen Umfeld.
- Karrieretraining und Entwicklungsmöglichkeiten an der Dahlem Research School
Einstellungsvoraussetzungen:
- abgeschlossenes wiss. Hochschulstudium (MSc) in Geowissenschaften oder einer nahverwandten Disziplin
Erwünscht:
- Vorkenntnisse in Sedimentologie (z.B. Faziesanalyse, Tonmineralogie oder Korngrößenanalysen) und/oder Geochemie (z.B. XRF-Scanning, Schwermineral-
Geochemie) sind wünschenswert
- Erfahrung in Laborarbeit und Datenanalyse
- Gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift
- Fähigkeit, eigenständig und im Team zu arbeiten
- Gute Organisationsfähigkeit
- Die Arbeitssprache in der Arbeitsgruppe für Paläoklimatologie ist Englisch.
Deutschkenntnisse wären von Vorteil, sind jedoch zum Zeitpunkt der Einstellung nicht erforderlich.
- Gültiger Führerschein (deutsche Klasse: B oder gleichwertig).
Bitte beachten Sie, dass die Vorstellungsgespräche online durchgeführt werden!
Weitere Informationen erteilt Stefanie Kaboth-Bahr (stefanie.kaboth-bahr@fu-berlin.de / +493083850174).
Stellenausschreibung vom: 05.01.2025
Schlagwörter
- Geowissenschaften