"Es war einmal ... Es wird einmal ...": Chinesisch-deutscher Märchenworkshop an der Freien Universität
Frau Prof. Dr. WANG Liping im International House der Freien Universität während ihres Workshops.
Bildquelle: Benjamin Langer
Über Märchen und Mythen in China und Deutschland, Antagonismen von Gut und Böse, Schwarz und Weiß, Yin und Yang arbeitete die ZDS-Gastwissenschaftlerin Prof. Dr. WANG Liping am 5. und 6. Juni 2018 mit Studierenden des Masterstudiengangs "Deutsch als Fremdsprache: Kulturvermittlung" an der Freien Universität Berlin. Dabei wurden Märchen nicht nur gelesen und gehört, sondern auch nachgespielt und inszeniert. Die Studierenden reagierten begeistert auf den für sie neuen Blick auf Märchen, der ihnen so geboten wurde.
News vom 09.07.2018
Der Workshop begann mit der Vertreibungsgeschichte von Adam und Eva und der Erkenntnis von Gut und Böse, gefolgt von einer Einführung in Parzival und das Elsterngleichnis über die Überschneidung von Schwarz und Weiß. All diese europäischen Gedanken liegen nicht fern vom chinesischen Begriffspaar von Yin und Yang, das dem Buch der Wandlungen zur Darstellung von Bildern dient, die zu einer weisen Lebenseinstellung führen. Nicht nur Bilder, sondern auch Ebenbild, Vorbild, Gegenbild und schließlich auch Bildung im literarischen, philosophischen und interkulturellen Sinne am Beispiel von Mythen und Märchen wurden diskutiert. Nach der Theoriestunde folgten Märchenhören und Märcheninszenieren. Darauf wurde der Unterschied zwischen chinesischen und deutschen Studierenden beim freien Spielen und die möglichen Gründe dafür erläutert, bevor zum Schluss die Vorstellungen chinesischer Studierender vom Paradies in Form von Malerei gezeigt und die Fragen der Teilnehmer des Workshops beantwortet wurden.
Frau Prof. Dr. WANG Liping hat an der Humboldt-Universität zu Berlin über die "Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm im Licht der daoistischen Philosophie" promoviert und ist an der Tsinghua-Universität in Peking tätig.