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Check – Studiengang evaluieren

Der Q-Master wird seit seiner Konzeption 2015 erprobt und stetig weiterentwickelt. Seine kontinuierliche Weiterentwicklung wird dabei maßgeblich durch eine systematische Begleitforschung in der Didaktik der romanischen Sprachen und Literaturen (Prof. Dr. Daniela Caspari) sowie der Physikdidaktik (Prof. Dr. Volkhard Nordmeier) vorangetrieben:

Übergreifende Evaluation

Zum einen werden zu Studienbeginn die Voraussetzungen und Motive erhoben, unter welchen die Q-Masterstudierenden ihr Studium aufnehmen. Mittels einer Eingangsbefragung werden die Berufswahlmotive, pädagogische Vorerfahrungen, Alter und Berufstätigkeit erfragt. Diesbezügliche Erkenntnisse werden formativ genutzt, um die Passung zwischen Konzept, Ziel und Zielgruppe des Studiengangs weiter zu verbessern. Zum anderen werden in einer Abschlussbefragung die benötigte Studiendauer, Abschlussnoten und die Studienabbrecher*innenquote sowie die Studierbarkeit, der subjektive Wissens- und Erfahrungszuwachs in den einzelnen Studienbereichen und die Studienzufriedenheit erfasst.

Sämtliche bisher vorliegenden Befunde zeigen, dass Studierende des Q-Masters sowohl günstige Eingangsvoraussetzungen mitbringen als auch im Mittel mindestens ebenso erfolgreich ihr Studium beenden wie Studierende im Regel- Master of Education:

  • Die Studierenden verfügen im Schnitt über sehr gute akademische Voraussetzungen, die Durchschnittsnote des letzten Studienabschlusses liegt bei 1,8.
  • Über 85 % der Q-Masterstudierenden verfügen über pädagogische Vorerfahrungen, 75 % der Befragten über Unterrichtserfahrung.
  • Hinsichtlich der meisten Teilaspekte der Berufswahlmotive und der Wahrnehmung des Lehrer*innenberufs bestehen keine Unterschiede zu in der Literatur berichteten Werten für Studierende des Regel- Lehramts.
  • Die zum Abschluss benötige Studienzeit ist bei den Q-Masterabsolvent*innen etwas kürzer (im Mittel: 4,5 Semester) als die im Regel-Master of Education in den gleichen Fächern (im Mittel: 5,5 Semester).
  • Die Absolvent*innen berichten eine hohe Studienzufriedenheit und geben in den begleitenden Befragungen sehr positive Rückmeldungen zu den Studienanforderungen, den -inhalten und der -beratung. Mit einer einzigen Ausnahme planten alle Studierenden, nach Abschluss des Q-Masters den Vorbereitungsdienst aufzunehmen.
  • Die Studienabschlussnoten der Studierenden im Q-Master (im Mittel: Note 1,6) sind etwas besser als die der Studierenden im Regel- Master of Education mit den gleichen Fächern (Note 1,7).

Begleitforschung in den MINT-Fächern

In den MINT-Fächern (Physikdidaktik, Prof. Dr. Volkhard Nordmeier) geht die Begleitforschung der Frage nach, welche Professionalisierungsprozesse die Q-Masterstudierenden durchlaufen und in welchem Maße sie professionsspezifische Kompetenzen im Zuge des Q-Masterstudiums erwerben. Zu diesem Zweck werden die Ausprägung und Entwicklung des Professionswissens (Fachwissen und fachdidaktisches Wissen) sowie der Überzeugungen der Studierenden zum Lehren und Lernen im Fach untersucht. Zusätzlich werden Informationen zu Berufswahlmotiven, pädagogischen Vorerfahrungen und Klassifikationsfaktoren (Geschlecht, Alter, Abschlussnoten etc.) aus der Gesamtevaluation des Q-Masters herangezogen. Studierende des Regel-Masters of Education dienen als Vergleichsgruppe. Um individuelle Trajektorien der Professionalisierung nachzeichnen zu können, werden qualitative und quantitative Methoden in einem Prä-Post-Follow-Up-Erhebungsdesign kombiniert.

Die Begleitforschung im Fach Physik (Novid Ghassemi) zeigt, dass beide Masterstudiengänge auf die jeweiligen Studierendengruppen etwa den gleichen positiven Einfluss haben hinsichtlich des Aufbaus professioneller Kompetenzen. Sowohl zu Beginn des zweiten Fachsemesters als auch am Ende des vierten Fachsemesters bestehen keine signifikanten Unterschiede im fachdidaktischen Wissen und in den Überzeugungen zum Lehren und Lernen zwischen den Q-Masterstudierenden und den Studierenden des Regel-Masters of Education im Fach Physik. Bei querschnittlicher Betrachtung (Vergleich Beginn zu Ende des Masterstudiums) sind ein großer Zuwachs im fachdidaktischen Wissen (n=8, d=.64) und beim konstruktivistischen Lehr-Lern-Verständnis (d=1.34) signifikant (p<.05). Diese Effekte sind größer als bei den Regel-Lehramtsmasterstudierenden (n=23, fachdidaktischen Wissen d=.46, konstruktivistischen Lehr-Lern-Verständnis d=.41).

Begleitforschung in den Fremdsprachen

Eine rekonstruktive Längsschnittstudie in den Fremdsprachen (Didaktik der romanischen Sprachen und Literaturen, Prof. Dr. Daniela Caspari) verfolgt das Ziel, empirisch fundierte Erkenntnisse über Bildungsgänge und professionsbezogene Orientierungen von Q-Masterstudierenden zu gewinnen. Über ein Verständnis der individuellen Biographien der Q-Masterstudierenden soll nachvollzogen werden, wie sich die Sicht- und Handlungsweisen von Studierenden über den Q-Master hinweg und darüber hinaus im Vorbereitungsdienst entwickeln. Hierfür werden narrativ fundierte Interviews nach Schütze (1983) mit den Studierenden im Längsschnitt zu drei Befragungszeitpunkten durchgeführt und mit der Dokumentarischen Methode (Bohnsack, 2010) ausgewertet (Dr. Maike Wäckerle).