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Veronika von Wachter

Von Wachter arbeitet am Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung der Technischen Universität Berlin. In ihrer Dissertation beschäftigt sie die Frage, wie Politik jenseits des Natur/Kultur-Dualismus gedacht werden kann.

25.06.2024

Elsa Neumann Portrait

Elsa Neumann Portrait
Bildquelle: Pudelskern

Veronika von Wachter hat Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie in einem deutsch-französischen Studiengang zwischen Eichstätt, Rennes und Toulouse studiert. Schon im Rahmen ihrer beiden Masterarbeiten hat sie sich mit den Diskussionen in und um die sogenannten 'neuen feministischen Materialismen' auseinandergesetzt.

Ihr in der interdisziplinären feministischen Theorie angesiedeltes literaturbasiertes Promotionsprojekt knüpft an diese Diskussionen an, geht aber über sie hinaus. Sein Ausgangspunkt ist eine politisch-theoretische Problemlage, in der Kategorien wie "der Mensch" und "die Natur" zunehmend fragwürdig erscheinen, diese aber gleichzeitig das Fundament des modernen Politikbegriffs – und damit des Werkzeugs dringend notwendiger gesellschaftlicher Veränderung – darstellen. Vor diesem Hintergrund möchte das Promotionsvorhaben anhand des Denkens von Donna Haraway, Sylvia Wynter und Karen Barad Möglichkeiten eines postdualistischen Verständnisses von Politik ausloten, wobei Politik dabei im allgemeinsten Sinne als das Ringen um bessere Welten verstanden werden soll. Stoßrichtung der Arbeit ist ein Unterlaufen der als primäre ontologische Gegebenheit gesetzten Unterscheidung zwischen (unverfügbarer) Natur und (verfügbarer) Kultur durch einen Fokus auf mehr-als-nur-menschlicher Praxis. Wenn (mehr-als-nur-menschliche) Praktiken als produktiv, realitätsstiftend begriffen werden, wohnt diesen Praktiken immer schon ein politisches Moment inne: In Praktiken wird um bessere Welten gerungen. Politik kann so gefasst werden als "welt(en)schaffende Praxis". Der aktuelle Arbeitstitel des Projekts lautet dementsprechend "Die Praxis des Welt(en)schaffens. Politik bei Donna Haraway, Sylvia Wynter und Karen Barad".

Im Sommersemester 2023 hat Veronika von Wachter eine Lehrveranstaltung an der Universität Potsdam gehalten (Seminartitel: "Der Natur/Kultur-Dualismus. Vom Werkzeug zum Gegenstand feministischer Kritik").

In ihrer ersten Veröffentlichung leistet sie einen systematisierenden Überblick zu den (Neu-)Konzeptionierungen von Politik in den 'neuen feministischen Materialismen'. Der Beitrag ist im Handbuch Politik und Geschlecht (Klapeer et. al. 2024) erschienen und online frei zugänglich.

Weitere Informationen

Mail: veronika.vonwachter@campus.tu-berlin.de