Karoline Volkmann
An der Humboldt-Universität untersucht Volkmann, wie die Debatten um das Anthropozän und die Natur/Kultur-Dichotomie in zeitgenössischen Naturkundemuseen Ausdruck finden und die Produktion von neuen Ausstellungen beeinflussen.
13.05.2025
Karoline Volkmann studierte in Bielefeld, Edinburgh und Berlin die Fächer British and American Studies, Geschichtswissenschaft und Kulturwissenschaft/Cultural Studies. Während ihres Studiums absolvierte sie mehrere Feldforschungsaufenthalte in Museen in London und New York City sowie in Weltkulturerbestätten in Großbritannien und wirkte unter anderem an der Produktion der Ausstellung "Reinhart Koselleck und das Bild" (Sommer 2018) mit. Ihr Promotionsstudium begann sie im Herbst 2024 am Institut für Kulturwissenschaft nach erfolgreichem Abschluss des Humboldt Research Track Stipendiums.
Im Zentrum ihrer Promotion stehen naturhistorische Dauerausstellungen und die Art und Weise, wie in diesen Ausstellungen "Natur" repräsentiert wird. Bereits in ihrer Masterarbeit untersuchte Volkmann, wie historische Dermoplastiken von Säugetieren in naturhistorischen Ausstellungen genutzt werden, um Tiere im Museum lebensecht zu inszenieren. Mit ihrem Promotionsprojekt entwickelt Volkmann diese grundlegende Frage nach den Techniken, Strategien und Politiken von musealer Repräsentation im Naturkundemuseum weiter.
Vor dem Hintergrund aktueller Debatten zum Anthropozän und unserem Selbstverständnis als Menschen in Relation zum Nicht-Menschlichen erforscht Volkmann, wie Natur-Mensch-Beziehungen in zeitgenössischen Naturkundemuseen aktuell neu inszeniert werden. Im Kern ist ihre Forschung dabei der Frage gewidmet, wie sich das globale Problem "menschengemachter Klimawandel" in lokalen Museen ausdrückt und wo in diesen Kontexten ein neues, post-anthropozentrisches Naturverständnis im Museum Platz findet.
Dieser Frage nach dem Potenzial von naturhistorischen Ausstellungen zu Zeiten des menschengemachten Klimawandels geht Volkmann im Rahmen eines transkontinentalen Vergleichs von ausgewählten Fallstudien nach, der eine Analyse von Repräsentationen von "Natur" in verschiedenen geografischen, politischen und kulturellen (Wissens-)Kontexten ermöglicht.
Das Promotionsprojekt wird seit April 2025 durch ein Elsa-Neumann-Stipendium gefördert.