Mohammad Rababah
17.06.2025
Mohammad Rababah promoviert in Archäometrie an der Technischen Universität Berlin, wo er wissenschaftliche Methoden zur Erkennung gefälschter antiker Münzen entwickelt. Er arbeitet mit dem Rathgen-Forschungslabor, den Staatlichen Museen zu Berlin, dem Konservierungs- und Restaurierungszentrum in Jordanien sowie dem jordanischen Ministerium für Tourismus und Altertümer zusammen.
In seiner Promotion beschäftigt sich Mohammad Rababah mit einer der größten Herausforderungen des Kulturerbes in der Archäologie: die Fälschung antiker Münzen, die historisch als wichtige Zahlungsmittel dienten. Die Münzfälschung hat sich von einfachen Nachahmungen zu komplexen Techniken entwickelt, die es äußerst schwierig machen, echte von gefälschten Münzen zu unterscheiden. Dies untergräbt die Glaubwürdigkeit von Museumsbeständen und erschwert unser genaues Verständnis von Wirtschafts- und Politikgeschichte.
Ziel seiner Forschung ist die Entwicklung einer umfassenden und präzisen wissenschaftlichen Methodik zur Erkennung gefälschter Münzen aus Gold, Silber und Kupfer, die fortschrittliche und zerstörungsfreie Verfahren einsetzt. Dazu gehören spektrometrische chemische Analysen zur Bestimmung der Metallzusammensetzung, Elektronenmikroskopie zur Darstellung der Oberflächenstruktur, fortschrittliche Bildgebung zur Hervorhebung künstlerischer Details sowie der Einsatz von Algorithmen der Künstlichen Intelligenz zur Analyse von Daten und Identifikation von Fälschungsmustern.
Diese Methodik soll praktische und zuverlässige Werkzeuge bereitstellen, die Museumskurator*innen, Forscher*innen und Münzsammler*innen ermöglichen, die Echtheit von Münzen genau zu überprüfen, um das numismatische Erbe vor Fälschungen zu schützen und das Vertrauen von Öffentlichkeit und Wissenschaft in die ausgestellten Artefakte zu stärken.
Mohammad führt sein Projekt im Rahmen einer starken internationalen Kooperation durch, die das Rathgen-Forschungslabor in Berlin, die Staatlichen Museen zu Berlin sowie das Konservierungs- und Restaurierungszentrum in Jordanien umfasst, und befindet sich in enger Abstimmung mit dem jordanischen Ministerium für Tourismus und Altertümer. Diese multidisziplinäre Zusammenarbeit wird die Qualität der Forschung durch die Integration archäologischer Expertise und modernster wissenschaftlicher Analyse entscheidend verbessern.
Er wurde mit dem Elsa-Neumann-Stipendium ausgezeichnet, das herausragende Promotionsstudierende an den Berliner Universitäten unterstützt, und wurde zuvor durch ein Forschungsstipendium am American Center for Oriental Research (ACOR) gefördert.
Vor Beginn seiner Promotion erwarb Mohammad einen Masterabschluss in Archäologie und Anthropologie mit Schwerpunkt Konservierung und Management kultureller Ressourcen an der Yarmouk-Universität in Jordanien. Seine Masterarbeit legte eine vorläufige Methodik zur Erkennung gefälschter Kupfermünzen durch physikalische und chemische Analysen vor und bildete somit die solide Grundlage für seine aktuelle Forschung.
Mohammad verfügt über mehr als zehn Jahre praktische Erfahrung in archäologischen Ausgrabungen, insbesondere am Al-Ula (Qurh)-Fundplatz mit dem Deutschen Archäologischen Institut, wo er für die Aufsicht über Ausgrabungen, die Dokumentation von Artefakten und den Einsatz neuer Techniken verantwortlich war. Zudem wirkte er an zahlreichen Forschungs- und Bildungsprojekten mit Fokus auf den Schutz des Kulturerbes und die Bekämpfung illegaler Ausgrabungen in Jordanien mit. Er spielte eine aktive Rolle bei der Feldausbildung und Betreuung lokaler Studierender und Forschender, vermittelte moderne technische und wissenschaftliche Kenntnisse in der archäologischen Analyse und stärkte so die nationale Forschungskapazität und die Standards archäologischer Praxis in Jordanien.
Mohammads Wunsch ist, einen bedeutenden Durchbruch bei der Echtheitsprüfung antiker Münzen zu erzielen, der das Verständnis von Wirtschafts- und Politikgeschichte schärft, Museen vor zunehmenden Fälschungsbedrohungen schützt und den Erhalt des Kulturerbes für zukünftige Generationen sicherstellt. Er erhält kontinuierliche Unterstützung und Betreuung durch seinen Betreuer Prof. Dr. Stefan Simon und seine Betreuerin Prof. Dr. Bénédicte Savoy.