ChatGPT in die Lehre integrieren? Der Fachbereich Veterinärmedizin wagt den Versuch
KI-Tools werden wahrscheinlich sehr bald nicht mehr aus dem Praxisalltag wegzudenken sein. Deshalb ist es besonders wichtig, Studierende damit vertraut zu machen und eine kritische Auseinandersetzung zu fördern.
Ausgangspunkt des Projektes war die Erkundung der Möglichkeiten und Grenzen von generativer KI, insbesondere ChatGPT, im Lehrkontext der Veterinärmedizin. Ziel war es, die Erfahrungen von Studierenden mithilfe von ChatGPT bei der Erweiterung ihres Wissens über Parasitosen bei Nutztieren zu untersuchen.
Die Studierenden wurden direkt in die Arbeit mit ChatGPT einbezogen. DurchDesign Thinking-Workshops undFokusgruppen wurden verschiedenste Perspektiven und Erfahrungen gesammelt und analysiert. Dieser partizipative Ansatz ermöglichte es, die Vorteile und Grenzen der KI-Anwendung aus erster Hand zu erfahren und die Studierenden als Experten ihrer eigenen Lernprozesse zu betrachten. Somit diente das Projekt auch zur Verbesserung der Lehrmethoden und zur Schaffung eines wertschätzenden Lernumfelds.
Das Ergebnis waren gemischte Erfahrungen mit ChatGPT: Einerseits wurde das Tool für schnelle Recherchen, Ideengenerierung und Strukturierung von Präsentationen als hilfreich wahrgenommen, andererseits zeigten sich auch seine Grenzen, insbesondere bei komplexen Themen und der Notwendigkeit, das Tool mit zusätzlichen Informationen zu versorgen. Die Studierenden empfahlen, ChatGPT nicht als Ersatz für selbstständiges Lernen zu sehen und Inhalte kritisch zu hinterfragen. Diese Erfahrung unterstreicht die Wichtigkeit einer sorgfältigen Einführung und Begleitung durch Experten. Diese kritische Haltung der Studierenden im Umgang mit ChatGPT zeigt die Bedeutung, offen über den Einsatz von KI-gestützten Werkzeugen zu diskutieren und Raum für eine ehrliche Auseinandersetzung zu schaffen.
Tipp: Für Lehrende, die KI-Tools wie ChatGPT in ihre Lehre integrieren möchten, ist es essentiell, einen strukturierten und kritischen Ansatz zu verfolgen. Die Studierenden sollten die Möglichkeit erhalten, die Technologie selbst zu erkunden und ihre Erfahrungen zu teilen. KI-Tools können zwar nützlich sein, es bedarf aber immer einer kritischen Überprüfung.
Wen kann man ansprechen, wenn man mehr erfahren möchte?
Cynthia Heiner & Christine Schnaithmann (DCAT)