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Eine Handreichung zur Praxis des wissenschaftlichen Arbeitens in der Kunstgeschichte

Die Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin stand vor einer Herausforderung: Es gab einen Mangel an klaren Leitlinien und aktuellen Anleitungen für das wissenschaftliche Arbeiten. Das führte zu Missverständnissen zwischen Lehrenden und Studierenden und belastete besonders Studierende in den ersten Semestern.

Unterstützt durch StudentU entwickelten die Kunsthistorikerin Dr. Tina Bawden und die beiden studentischen Tutorinnen Lena Wolf und Jana Spiller die innovative Idee eines Projektseminars. Es sollte Studierende verantwortlich in die Entwicklung von Lehrmaterialien zum wissenschaftlichen Arbeiten einbinden. Bewusst setzte das Seminarkonzept auf die aktive Mitsprache und Mitgestaltung der Teilnehmenden. Sie sichteten verfügbare Leitfäden zum wissenschaftlichen Arbeiten, führten Interviews mit Lehrenden des Kunsthistorischen Instituts und verfassten schließlich eigene Texte. 

Das Ergebnis ist ein 42-seitiger Leitfaden, der Studierende effektiv bei der Erstellung ihrer Hausarbeiten und Referate unterstützt. Durch die aktive Mitwirkung der Studierenden entstand eine Handreichung, die nicht nur die fachlichen Anforderungen, sondern auch die studentischen Bedarfe und Perspektiven widerspiegelt. Durch die Einbindung von Lehrenden und Studierenden, die nicht unmittelbar am Seminar beteiligt waren, wurde dabei ein breites Spektrum von Perspektiven berücksichtigt. Die teilnehmenden Studierenden fühlten sich durch die Projektarbeit motiviert. Sie machten die Erfahrung, als Teil einer community of practice ihr eigenes Lernen und das anderer Studierender nachhaltig verbessern zu können.  Der Leitfaden stellt nun eine wertvolle und zeitgemäße Ressource dar, die auf der Internetseite des Kunsthistorischen Instituts zur Verfügung steht, und als Dokument am Kunsthistorischen Institut betreut und regelmässig überarbeitet wird. Ein wichtiger Faktor für diesen Erfolg war das große Engagement und die strukturierte Herangehensweise von Tina Bawden, Lena Wolf und Jana Spiller.

Tipp:  Um ähnliche Projekte erfolgreich zu gestalten, ist eine klare Rollenverteilung und Verantwortlichkeit von Anfang an essentiell. Enge Zusammenarbeit, offener Austausch und eine strukturierte Vorgehensweise sind Schlüssel für ein positives Lernumfeld und motivierte Studierende. Dieser Ansatz könnte an anderen Instituten und Hochschulen zu einer Verbesserung der Lehre und einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen Lehrenden und Studierenden führen.

Wen kann man ansprechen, wenn man mehr über das Projektseminar erfahren möchte?

Tina Bawden (seit Herbst 2023 Assistant Professor of Western Medieval Art, University of Michigan, Ann Arbor) | Christine Schnaithmann (DCAT)

AnmerkungMan muss sich die Lehre aneignen, bevor man sie abgeben kann. - Tina Bawden