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Fokusgruppe

Reflexionsaufgabe vor der Diskussion (hier Student Journey),

Reflexionsaufgabe vor der Diskussion (hier Student Journey),

Die Gruppendiskussion wird als etablierte Methode qualitativer Sozialforschung angewandt (vgl. Bär et al., 2020; Bohnsack & Przyborski, 2007).

Merkmale:

  • zielgerichtetes Sprechen über ein festgelegtes Thema
  • Fokussierung erfolgt durch Moderator:innen
  • interaktiver Charakter ist entscheidend
  • Teilnehmende der Diskussionsgruppen als Repräsentant:innen einer heterogenen "Realgruppe"
  • offene, freundlichen Atmosphäre

 Focus Group am John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien (JFKI)

In unserem Beispiel wurde das Feedback auf Grundlage der Diskussion mit in die Sitzung der ABK aufgenommen, welche den Prozess der Curriculumsgestaltung wesentlich beeinflusst.

  • Die Reflexionsaufgabe diente als guter Anhaltspunkt zur Diskussion über Probleme im Studium und Überforderungssituationen
  • Die konkreten Fragen zur Vorbereitung waren sehr hilfreich um die Struktur und Moderation während der Fokusgruppen zu leiten.
  • Die angenehme Atmosphäre mit Snacks und Getränken lockerte das Setting auf.
  • Insgesamt konnten bei den Fokusgruppen gute Eindrücke aus Studierendenperspektive eingefangen werden.

z. B. …

Literaturhinweise:

Bohnsack, R. & Przyborski, A. (2007). Gruppendiskussionsverfahren und Focus Groups. In R. Buber & H. H Holzmüller, Qualitative Marktforschung (S. 491–506). Wiesbaden: Gabler.

Bär, G., Kasberg, A., Geers, S., & Clar, C. (2020). Fokusgruppen in der partizipativen Forschung. In S. Hartung, P. Wihofszky & M. T. Wright (Hrsg.), Partizipative Forschung (S. 207–232). Wiesbaden: Springer.

Möglicher Ablauf einer Fokusgruppe (4 – 6 Teilnehmende)

  1. Arbeiten an einer kleinen Reflexionsaufgabe vor der Diskussion (z. B. Student Journey), um auf die anschließende Diskussion vorzubereiten, erste Gedanken zu ordnen und zu formulieren und so eine Grundlage für mögliche Analysen zu schaffen.
  2. Einleiten der Diskussionsrunde durch Vorstellungsrunde und Zieldefinition (z. B. "Studierbarkeit" des Studiengangs ermitteln).
  3. Formulierung einer Frage zum Thema (z. B. Curriculum/Durchführbarkeit des Studiengangs - wie ist Ihr Weg während des Studiums?)
  4. Einbezug aller Personen in die Diskussion, um einzelne Erfahrung und gemeinsame Themen der Studierenden kennenzulernen.
  5. Sicherstellen, dass alle Kommentare gleichberechtigt aufgenommen werden.
  6. Auch stille Personen gezielt darum bitten, etwas zu sagen – hier kann z. B. die Reflexionsaufgabe als Bezugspunkt genutzt werden.
  7. Redner, die die Gruppe dominieren, können darum gebeten werden, auch den anderen eine Chance und Raum zu geben, etwas zu sagen – Hier kann man sanft unterbrechen (z. B. „Ich habe Ihre Kommentare zur Kenntnis genommen, aber angesichts der Zeit würde ich gerne zu (XXX) zurückkehren und einige andere dazu auffordern, ihre Gedanken zu äußern.“).
  8. Das Gespräch durch "Warum?" oder "Wie?" Fragen, offene Fragen, Ansprechen von Gemeinsamkeiten, Feedback und Priorisierung der besprochenen Themen in Gang halten – aber auch Zeit zum Nachdenken geben.
  9. Wenn etwas besonders überraschend und spannend erscheint, ist es besser Fragen zu stellen, als den ganzen Katalog abzudecken.
  10. Notieren von wörtlichen Zitaten, Aufschreiben von Notizen und Achten auf Ungereimtheiten, Atmosphären, Stimmungen und Körpersprache.
  11. Feedback der Teilnehmenden einholen, bedanken und Transparenz bzgl. der Ergebnisverarbeitung schaffen.