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WIR Grußwort

26.06.2017

Peter Lange, ehemaliger Kanzler der Freien Universität und seit Juni 2017 Vorstandsvorsitzender der ERG.

Peter Lange, ehemaliger Kanzler der Freien Universität und seit Juni 2017 Vorstandsvorsitzender der ERG.
Bildquelle: David Ausserhofer

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Alumni,

„Für uns war es eine Selbstverständlichkeit, dass Europa immer weiter zusammenwächst“, sagt Sabine von Oppeln, die mehr als 30 Jahre lang am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität geforscht und gelehrt hat, und die wir in dieser Ausgabe portraitieren (Seite 38). Doch das vergangene Jahr hat gezeigt, dass die Europäische Integration, dass Friede und Völkerverständigung keine Selbstverständlichkeit sind, sondern jeden Tag aufs Neue hart erkämpft werden müssen – und auch Universitäten ihren Beitrag dazu leisten können und müssen. Denn die europäische Idee ist in Gefahr, die vergangenen Monate waren reich an Rückschlägen für unseren Kontinent: Der Donnerschlag des Brexits und die knappen Wahlentscheidungen in Österreich, den Niederlanden und bei der französischen Präsidentenwahl. Zwar konnten sich die nationalistischen Kräfte letztlich nicht durchsetzen, die Wahlen haben aber dennoch gezeigt, wie stark mittlerweile nationalpopulistische Bewegungen auch in den Kernländern der europäischen Integration geworden sind. Europa muss mehr denn je die Welt, aber auch die eigenen Bürgerinnen und Bürger, von seinen Werten überzeugen. Umso wichtiger erscheint es, Forschung und Lehre an den Universitäten und Hochschulen unseres Kontinentes als Einheit in Vielfalt zu begreifen: Wissen kennt keine nationalen Grenzen, Forschung und Wissenschaft brauchen Dialog und Austausch.

Die Freie Universität beteiligt sich auch deshalb seit nunmehr 30 Jahren am Erasmus-Austauschprogramm der Europäischen Union – schickt jährlich mehr als 600 Studierende an die Partneruniversitäten im europäischen Ausland. Diese Erfahrung prägt mittlerweile eine ganze Generation von Akademikerinnen und Akademikern. Auf Seite 42 stellen wir Wolfgang Mackiewicz vor, der einer der Geburtshelfer des Erasmus Programms an der Freien Universität war und dessen Lebenswerk das Sprachenzentrum unserer Universität ist, das vielen Studierenden den Weg in die Welt eröffnet hat. Welche große und wichtige Rolle Europa für Forschung, Wissenschaft und Lehre an der Freien Universität spielt, und wie sich unsere Hochschule für die europäische Idee engagiert, erfahren Sie ab Seite 28 in der Titelgeschichte.

Zuletzt möchte ich Sie noch auf das Foto dieses Editorials hinweisen: Wie sie sehen, begrüßt Sie an dieser Stelle ein neues, wenn vielleicht auch nicht unbekanntes Gesicht. Nach 15 Jahren als Vorsitzender des Vorstands der Ernst-Reuter- Gesellschaft hat Walter Rasch dieses Amt bei der Mitgliederversammlung Anfang Juni 2017 an mich übergeben. Seine Bilanz ist beeindruckend: Die Zahl der Mitglieder stieg von knapp 1.000 zu Beginn seiner Amtszeit auf heute etwa 6.600 Freunde, Förderer und Ehemalige. Die wirtschaftliche Situation der ERG ist stabil, die Grundlagen für eine weitere positive Entwicklung sind gelegt. Ich möchte mich an dieser Stelle im Namen der gesamten Mitgliedschaft noch einmal bei Walter Rasch für seine Arbeit bedanken – und ich hoffe, sie in seinem Sinne fortzuführen. Ich freue mich auf diese Aufgabe und dass ich dadurch der Freien Universität verbunden bleibe, deren Kanzler ich 15 Jahre lang bis 2015 war. Und ich freue mich darauf, Sie, die Ehemaligen und Förderer unserer Universität, bei unseren Veranstaltungen und in persönlichen Gesprächen kennenzulernen.

Herzlich, Ihr Peter Lange,

Vorsitzender des Vorstands der ERG