Barbara Zacharias, geb. Liebherr, Alumna der Freien Universität Berlin
Lieblingsort: Mensa
03.05.2023
Was haben Sie an der Freien Universität Berlin studiert?
Ich bin Jahrgang 1949 und habe unter meinem Mädchennamen Barbara Liebherr, später Zacharias, 1971-1974 an der Freien Universität Germanistik und Sport studiert, wo ich in beiden Fächern das 1. Staatsexamen abgelegt habe. Während meiner Tätigkeit als Studienrätin mit diesen Fächern an einem Berliner Gymnasium erhielten wir Lehrerinnen und Lehrer nach der Wende eine Anfrage des Schulsenats, ob wir Interesse hätten, ein Studium zu absolvieren mit Abschluss in anderen als den üblichen Fremdsprachen Englisch und Französisch. Da ich aus privaten Gründen Italienisch gelernt hatte, meldete ich mich für das Italienischstudium an der FU und legte das Staatsexamen in diesem Fach zu Beginn der 90er Jahre ab. Ich war somit mit einigen wenigen Kolleginnen und Kollegen eine ”Pionierin” des Faches Italienisch im Berliner Schulbereich. Inzwischen gibt es eine Reihe von Schulen, Ober- wie Grundschulen, in denen Italienisch unterrichtet wird, auch eine Europaschule.
Was ist Ihre derzeitige Tätigkeit?
Ich bin Studienrätin i.R. und Gasthörerin an der Freien Universität.
Was ist Ihr Lieblingsort an der Freien Universität/auf dem Campus?
Die Mensa.
Warum ist dieser Ort an der Freien Universität für Sie besonders?
Es gibt dort gutes Essen und mir als älterer Frau und Ex-Studentin macht es viel Freude, unter den jungen Menschen zu sein.
Wie hat die Freie Universität Sie verändert?
Ich kam nach 4 Semestern in Marburg/Lahn nach Berlin an die FU und war begeistert über die Diskussionskultur und den liberalen Umgangston. Allerdings wurde in Marburg in den 70er Jahren noch mehr klassische Literatur gelesen, Althochdeutsch und Sprachgeschichte etc. verlangt. An der FU waren die Inhalte sehr durch die Studentenbewegung geprägt (Literatur der Revolutionen/Arbeiterliteratur u.a.m.).
Was haben Sie (an der Freien Universität/in der Welt/…) verändert?
Ich habe mitgeholfen, dass die an der FU gelehrten Inhalte in die Schule kamen und die Einführung des Faches Italienisch maßgeblich mitgestaltet.
Was glauben Sie, wie sich die Universität und das Lernen in Zukunft verändern werden?
Der Kontakt zwischen Hochschullehrenden und Studierenden wird m.E. immer unpersönlicher werden, das digitale Lehren und Lernen wird zunehmen und die Inhalte - zumindest in meinen Fächern - werden weniger klassisch geprägt sein. Es werden moderne Themen im Vordergrund stehen zu Ungunsten der Bearbeitung von Primärliteratur.