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Anne Bentfeld, Alumna der Freien Universität Berlin

Lieblingsort: Fachbereichsraum im Obergeschoss der Rostlaube

07.09.2023

Was haben Sie an der Freien Universität Berlin studiert?

Nach meinem Grundstudium in Essen bin ich an die FU Berlin gegangen. Mein Studium absolvierte ich von 1991 bis 1998: Neuere Deutsche Literatur und Philosophie (als Hauptfächer), außerdem Niederländische Sprache und Literatur (weil‘s Spaß gemacht hat). Während des Studiums habe ich als studentische Hilfskraft in der Studienfachberatung gearbeitet und war Mitglied im Fachbereichsrat und im Akademischen Senat. Danach war ich ab 1998 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der NDL und Mitarbeiterin im Präsidialamt, in der Abteilung Außenangelegenheiten, bis 2001.

Was ist Ihre derzeitige Tätigkeit?

Ich arbeite als Geschäftsführerin der Klinik LINKS VOM RHEIN in Köln.

Was ist Ihr Lieblingsort an der Freien Universität?

Einer der Lieblingsorte war der Fachbereichs-Raum, also der Raum, in dem die Sitzungen des Fachbereichsrats stattgefunden haben. Die genaue Bezeichnung weiß ich nicht mehr, aber es war im Obergeschoss der Rostlaube, eine der Straßen JK29 oder JK30.

Warum ist dieser Ort an der Freien Universität für Sie besonders?

Weil ich hier Wirksamkeit entfalten konnte.

Wie hat die Freie Universität Sie verändert?

Anfang der 90er war das Studieren an der FU Berlin nicht ganz einfach, weil alles überlaufen war und gleichzeitig ein spürbarer Stellenabbau eingesetzt hatte. Lange Studienzeiten (Stichwort ”Langzeitstudierende” - ja, auch damals wurde schon eine Vorform des Genderns praktiziert) waren nicht gerne gesehen. Ein Ranking im ”Spiegel” offenbarte eine Abschlussquote von acht Prozent im Fach Philosophie, was mich mehr verwundert als abgeschreckt hat. Das zum Hintergrund.

Wie mich die FU verändert hat? Sie hat mir gezeigt, dass Engagement und Selbstorganisation absolute Schlüsselfaktoren sind. So ist es auch unter ungünstigen Rahmenbedingungen möglich, eine gute Ausbildung zu erhalten, Rückhalt, Unterstützung und Ermunterung zu erfahren. Aber es braucht den Willen dazu. Was mich neben dem Studium verändert hat, war die anschließende Tätigkeit im Präsidialamt als Berufseinstieg. Sie hat mir gezeigt, dass ich mich in viele Themen einarbeiten kann, und dass man auch als Geisteswissenschaftlerin machen kann, wenn man wirklich machen will.

Was haben Sie an der Freien Universität/in der Welt/… verändert?

Was man selbst verändert hat, ist schwerlich auszumachen. Vielleicht mag gelten, dass ich in allen Führungspositionen wenig darauf gegeben habe, ob Mitarbeiter einen geradlinigen Lebensweg haben, und eher darauf geachtet habe, wie sehr sie sich engagieren. So ist es wohl: Das System erhält sich selbst...

Was glauben Sie, wie die Universität/die Lehr- und Lernorte/die Studierenden/das Lernen sich in Zukunft verändern werden?

Das Lernen wird weniger faktenorientiert werden, es werden mehr die Denkmodelle im Mittelpunkt stehen.