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Vorwort

13.10.2016

Vorwort

Vorwort

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Stellen Sie sich vor, Sie setzen sich morgens in Ihr Auto, schnallen sich an, geben Ihr Ziel in das Navigationsgerät ein, fahren los – und lesen während der Fahrt erstmal Zeitung, trinken einen Kaffee oder schauen aus dem Fenster. Solche Bilder entstehen heute in den Köpfen vieler Menschen, wenn sie an autonomes Autofahren denken. Doch die Technik ist noch nicht so weit, auch wenn Wissenschaftler wie Raùl Rojas, Informatikprofessor der Freien Universität, intensiv an autonomer Mobilität forschen. Die Wissenschaft wird aber nicht nur technische, sondern auch rechtliche und ethische Fragen beantworten müssen: Wer haftet für den Schaden, den ein selbstfahrendes Auto verursacht? Wie werden andere Verkehrsteilnehmer geschützt? Welche Entscheidungen, kann, darf und muss ein autonomes Fahrzeug fällen um Unfälle zu vermeiden oder in einer Gefahrensituation den Schaden zu begrenzen?

Mit ethischen Fragen anderer Natur, dem Tierschutz, beschäftigen sich Forscherinnen und Forscher im Rahmen der neu gegründeten Forschungsplattform BB3R. Das Ziel: Tierversuche ersetzen, reduzieren oder – wenn darauf nicht verzichtet werden kann – für das Tier erleichtern. In dem Verbund, der 2014 von Pharmakologieprofessorin Monika Schäfer-Korting initiiert wurde, arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität Berlin, der Technischen Universität Berlin, der Universität Potsdam, des Bundesinstituts für Risikobewertung, der Charité – Universitätsmedizin Berlin, des Robert Koch-Instituts und des Zuse-Instituts Berlin daran, Forschung im Sinne des Tierwohls voranzubringen.

Um das Tierwohl geht es auch Miriam Stach, die am Fachbereich Veterinärmedizin promoviert: Sie kümmert sich intensiv um Augenerkrankungen von Robben, die in menschlicher Obhut leben.

Deutlich kleiner ist das Forschungsobjekt von Randolf Menzel: Die europäische Honigbiene. Zusammen mit seinem Team untersucht der Neurobiologe das elektrische Feld von Honigbienenkolonien, um dadurch Rückschlüsse auf lokale Belastungen durch Umweltgifte zu ziehen.

Zu unserem Schutz erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität aber noch viel mehr: Mit hochgerüsteten Nanosystemen können sie Viren und Bakterien unschädlich machen, sie arbeiten daran, Menschen vor Depressionen zu bewahren, und erproben im Forschungsverbund, wie ein Kniegelenk vor Arthrose geschützt werden kann. Sie untersuchen gesellschaftliche Ursachen von Katastrophen oder erforschen, wie das subjektive Sicherheitsgefühl von Passagieren im öffentlichen Raum oder im Nahverkehr verbessert werden kann. Sie bewahren die Schätze Syriens und bringen sie in Berlin in Sicherheit, sie wissen, warum Medienvertreter mehr Zeit für einen Faktencheck aufwenden sollten, und warum Facebook viel stärker in die Pflicht genommen werden müsste, um der Ausbreitung von Gerüchten im Netz zu begegnen – auch um unser aller Sicherheitsgefühl zu stärken.

Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre,

Ihre fundiert-Redaktion