Die Böden der anderen
Der Wettstreit um Wirtschaftsmonopole und Naturressourcen wirkt sich weltweit auf Gesellschaften und Umwelt aus
17.04.2012
In den USA gentechnisch verändert, in Lateinamerika angebaut und verarbeitet, in Europa als Biokraftstoff verkauft: Die Produktionskette der Sojabohne ist nur ein Beispiel für die weltweiten Verflechtungen in Zeiten der Globalisierung. Um diese Prozesse und ihre Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt zu analysieren, verfolgen Wissenschaftler der Freien Universität neue Ansätze.
Blood in the Mobile – Blut im Handy: Was nach einem reißerischen Krimi klingt, ist der Titel einer dänischen Dokumentation, die 2010 den Zusammenhang zwischen dem Bürgerkrieg in der Demokratischen Republik Kongo und der Technik in Mobiltelefonen aufzeigte. Verbindendes Glied ist Coltan – ein Rohstoff, der unter anderem in Mobiltelefonen und Laptops verarbeitet wird. Um die Kontrolle der kongolesischen Erzvorkommen ringen Regierung und Rebellen seit Jahren; mit den Millionen-Einnahmen aus dem Bergbau finanzieren sie den Bürgerkrieg. Leidtragende sind die Menschen vor Ort, darunter auch Kinder, die zur Arbeit unter Tage gezwungen werden.
Verschlungene Wege der Konsumgüter
Wie bei vielen Konsumgütern zeigt sich auch hier: Zwischen unserem schönen Warenangebot und dem Ort der Entstehung liegen Welten. Die weiten und verschlungenen Wege, die Güter auf dem Weg in europäische Kaufhäuser und Supermärkte zurücklegen, sind für den Verbraucher meist nicht mehr nachzuvollziehen. Dass heute mehr Akteure denn je den Weltmarkt bestimmen, ist ein Grund dafür. Regionen, die ökonomisch einst als Peripherie galten, vor allem Lateinamerika und Asien, haben gegenüber den westlichen Nationen aufgeholt: „China und Indien haben die kapitalistische Weltwirtschaft erheblich erweitert“, sagt Professor Irwin Collier, Leiter der Abteilung Wirtschaft des John-F.-Kennedy-Instituts für Nordamerikastudien an der Freien Universität. „Das hohe Wachstum dieser Länder erklärt sich durch deren niedriges Ausgangsniveau bei der Produktivität. Es wird sich vielleicht in 20 bis 30 Jahren normalisiert haben. Bis dahin werden China und Indien die Entwicklungen vollziehen, die Europa und die Vereinigten Staaten bereits hinter sich haben.“
Fest steht für Collier, dass das Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum in diesen Regionen die weltweite Nachfrage nach Rohstoffen weiter anheizt. Die Böden der anderen werden immer begehrter: „Eines Tages wird es sich lohnen, sogar die Ressourcen auf dem Grund des Ozeans anzuzapfen.“ Zwischen Kanada und Russland gibt es erste Spannungen, weil beide als Anrainerstaaten versuchen, Ansprüche auf die Arktis geltend zu machen. Öl, Gas, vielleicht sogar Diamanten hofft man eines Tages dort zu finden, wenn das Eis geschmolzen ist. Bis es soweit ist, stehen noch andere Ressourcen im Zentrum des Interesses – zum Beispiel die Sojabohne.
Soja in Schokolade und Medikamenten
Ursprünglich nur als Nahrungsmittel angebaut, gilt sie heute als weltweit gehandelte Multifunktionspflanze: „Soja ist überall: in Futtermitteln, in Pharmazeutika, in der Industrieverarbeitung, beigemischt in Eis und Schokolade, ganz abgesehen von traditionellen asiatischen Sojaprodukten“, sagt Markus Rauchecker, Doktorand am Lateinamerika-Institut (LAI) der Freien Universität. Er widmet sich in seiner Doktorarbeit den Verhandlungen zwischen Akteuren des Sojahandels und politischen Entscheidungsträgern in Argentinien und verfolgt die Produktionskette der vielfältigen Bohne: Sie umspannt mehrere Kontinente und wird über weite Strecken von international agierenden Konzernen dominiert. Die Spur der Pflanze führt zunächst in die USA und Europa, wo das genetisch veränderte Saatgut entwickelt wird.
Mehr als 90 Prozent des weltweiten Handelsvolumens werden in Argentinien, Brasilien, Paraguay, Bolivien und den USA angebaut. In diesen Regionen kontrollieren Firmen wie der US-amerikanische Saatgut- und Pflanzenschutzmittel-Konzern Monsanto und seine Lizenznehmer den Markt: Dadurch geraten etwa argentinische Sojabauern in Abhängigkeiten von wenigen multinationalen Unternehmen, wenn sie Saatgut, Pestizide oder Dünger beziehen und ihre Ernten zur Weiterverarbeitung und zum Export verkaufen. Zu den negativen Folgen für die Gesellschaft zählen auch gerodeter Regenwald und Bodenschäden während jahrelanger Monokultur. „Die lokalen und nationalen Regierungen, vor allem in Argentinien, fördern den Sojaanbau, weil sie von den Exportsteuern profitieren“, sagt Rauchecker. Zu den wichtigsten Importeuren gehört China, wo immer mehr Fleisch auf dem Speiseplan steht und Soja als Futtermittel benötigt wird.
Steuern oder Umweltkostenzertifikate gelten als nur schwer durchzusetzen, gerade weil Soja so vielfältig genutzt und oft schier bis zur Unkenntlichkeit verarbeitet wird, sagt Markus Rauchecker. Seine Arbeit ist im Rahmen des Forschungsnetzwerkes desiguALdades.net angesiedelt, dessen Wissenschaftler sich den Ungleichheiten in Lateinamerika aus interdisziplinärer Perspektive widmen.
Lebensgrundlagen gehen verloren
„Aus den Ländern wird nicht nur ein Produkt wie die Sojabohne exportiert, sondern mit ihm virtuelles Wasser und Nährstoffe. Mit der Vielfalt der Pflanzen verschwindet auch das Wissen in der Bevölkerung über Anbau und Nutzung heimischer Kulturpflanzen“, sagt Barbara Göbel. Die Ethnologin ist Direktorin des Ibero-Amerikanischen Instituts der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, und neben Marianne Braig und Sérgio Costa, Professoren an der Freien Universität, Sprecherin des Netzwerkes.
Lateinamerika ist aus Sicht der Wissenschaftler eine der Regionen mit beständigen Ungleichheiten, auch weil die Länder in großem Maße von ihren Naturressourcen abhängig sind. Erdöl, Erze oder Soja: Mehr als 90 Prozent der Exporte Ecuadors, Boliviens, Venezuelas und fast 50 Prozent der Exporte Brasiliens kommen aus der Natur. Die dortigen Regierungen stehen vor einem Dilemma: Sie verbrauchen ihre Ressourcen in der Hoffnung, die Armut in der Bevölkerung zu reduzieren – und zerstören langfristig deren Lebensgrundlage. „Auch die deutsche Regierung kann zum Beispiel in Brasilien kaum einen konsequenten Umweltschutz fordern, wenn Deutschland von Rohstoff-Lieferungen aus dem Land abhängig ist“, sagt Sérgio Costa.
Globale Ungleichheits- und Umweltforschung verbinde das desiguALdades-Projekt auf eine bisher nicht da gewesene Weise, sagt Marianne Braig. „Über den Umgang mit diesen Themen kann man aus der Kolonialzeit lernen, als der Ressourcenabbau begann“, sagt Braig, „aber die Weltregionen und ihre Exportprodukte wurden lange Zeit in unterschiedlichen Disziplinen betrachtet.“ Die heutige Welt könne man hingegen nur in Anbetracht der transnationalen Verflechtungen verstehen.
20.000 Menschen sollen umgesiedelt werden
Fatal nennt die Politologin Braig den zunehmenden Rohstoffexport und das Bündnis vieler lateinamerikanischer Regierungen mit internationalen Konzernen. Um Investitionen anzuziehen, nehmen sie Infrastrukturprojekte in Kauf, die zu weiteren Ungleichheiten zwischen Regionen und Bevölkerungsgruppen führen, seien es Überlandstraßen durch das Amazonas-Gebiet oder Staudämme wie das Wasserkraftprojekt Belo Monte in Brasilien. Dafür sollen mehr als 500 Quadratkilometer Land geflutet und 20.000 Menschen umgesiedelt werden, darunter auch indigene Völker. Trotz massiver lokaler Proteste wurde der im September 2011 verkündete Baustopp nach kurzer Zeit aufgehoben. „Die Energie, die mit Belo Monte erzeugt werden soll, dient der Aluminium-Verarbeitung, einem wichtigen Exportprodukt“, sagt Sérgio Costa, „die Konsequenzen aber tragen die Umwelt und die lokale Bevölkerung Brasiliens.“
Auch chinesische Dumping-Importe stören die industrielle Basis in den Ländern Lateinamerikas. Die Nachfrage, etwa nach billigen Fahrzeugen, ist insbesondere in der Mittelschicht gegeben, deren Lebensstandard gestiegen ist. „In den 1990er Jahren waren die Handelsbeziehungen zwischen Lateinamerika und China mit 0,2 Prozent der Im- und Exporte irrelevant“, sagt Braig. „Heute ist der Wert um das Vierzigfache angestiegen.“
„In Deutschland ist der Diskurs vom bösen Norden, bösen Konzernen und dem betroffenen Süden sehr verbreitet“, sagt Kristina Dietz, wissenschaftliche Mitarbeiterin am LAI. „Aber diese vereinfachte Vorstellung – hier Nachfrage, dort Lieferanten – muss man differenzieren.“ Die Politikwissenschaftlerin erforscht in dem vom Bundesforschungsministerium (BMBF) geförderten Projekt Fair Fuels? Bio- und Agrarkraftstoffe.
Boom der Biokraftstoffe
Anhand der ebenfalls lokal produzierten, aber global gehandelten Rohstoffe für Biokraftstoffe beschäftigen sich die Verbundpartner – neben dem LAI das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) – unter anderem mit der Frage, inwieweit Biokraftstoffe in sozial verträglicher und ökologisch sinnvoller Weise produziert und genutzt werden können. Und sie analysieren die möglichen Konsequenzen für Gesellschaft und Umwelt. Im Mittelpunkt stehen dabei Rohstoffe wie Zuckerrohr und Weizen, die zu Bioethanol verarbeitet werden, sowie Palmöl und Soja für die Biodiesel-Herstellung. Anhand von Fallstudien in Deutschland, den Schwellenländern Brasilien und Kolumbien und sogenannten Entwicklungsländern in Afrika untersuchen die Wissenschaftler die transnationalen und -regionalen Verflechtungen sowie die jeweiligen politischen Rahmenbedingungen der Agrarkraftstoffproduktion. „In einigen Ländern wie Kolumbien und Brasilien wird der Biokraftstoffsektor zurzeit stark national getragen und subventioniert“, sagt Kristina Dietz. „Dort gibt es kaum multinationale Konzerne – im Gegenteil, derartige Unternehmensstrukturen entstehen gerade.“ Sie entwickeln sich auch, weil in Europa, China und Lateinamerika in den vergangenen Jahren das Bewusstsein für Umweltthemen gestiegen und Natur zu einem interessanten Anlagefeld geworden ist.
Negative Klimabilanz
Unabhängigkeit von Erdöl und geringere umweltschädliche Treibhausgasemissionen versprach sich die Politik mit der Förderung von Biokraftstoffen; so sieht die europäische Erneuerbare-Energien-Richtlinie von 2009 vor, dass bis 2020 ein Zehntel des Energiebedarfs im Straßenverkehr aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden muss. Für die erhöhte Nachfrage würden Schätzungen des Institute for European Environmental Policy zufolge zwischen vier und sieben Millionen Hektar zusätzlicher Anbaufläche benötigt, eine Fläche so groß wie Belgien oder die Republik Irland. Zum Vergleich: Hierzulande wurden 2011 auf etwa zwei Millionen Hektar Land Energiepflanzen angebaut. „Das gestiegene Umweltbewusstsein und die politisch geforderte ökologische Modernisierung führen aber lediglich zu einer veränderten Form der Ressourcenausbeutung“, sagt Kristina Dietz. Denn selbst wenn es mithilfe der Biokraftstoffe gelingt, die Kohlendioxidemissionen in Europa oder Deutschland zu reduzieren, verschiebt sich die Problematik aus globaler Perspektive nur. Dies belegen wenige Studien, die auch die indirekten Folgen des Anbaus einkalkulieren – etwa eine Erhebung der Europäischen Kommission, die im Februar 2012 veröffentlicht wurde. Berücksichtigt man die Umweltkosten, so zeigt sich, dass die Nutzung von Biokraftstoffen aus Soja, Palmöl oder Raps dem Klima sogar mehr Schaden zufügt als Treibstoffe aus Erdöl. Die Bilanz ist negativ, weil Böden Kohlendioxid freisetzen, wenn man sie einem Landnutzungswechsel unterzieht und etwa Regenwälder und Feuchtgebiete bebaut oder Futteranbauflächen verdrängt und anderswo erschließt. Dies hat Konsequenzen für Biodiversität und Menschen: Indigene Bevölkerungsgruppen und Kleinbauern werden vertrieben und Landbesitz konzentriert sich auf große Unternehmen; die Folge sind prekäre Arbeitsbedingungen auf Großplantagen sowie gestiegene Lebensmittel- und Bodenpreise. Einen etablierten Weltmarkt für Biokraftstoffe gibt es derzeit noch nicht: Gehandelt wird vor allem der Ausgangsstoff, etwa Palmöl – ob es in Schokolade oder zu Biodiesel verarbeitet wird, hängt ab von den Weltmarktpreisen, politischen Zielen und Subventionen.
In Afrika, einem möglichen Zukunftsmarkt der Biokraftstoffe, beobachtet Kristina Dietz unterschiedliche Szenarien. In Mosambik, Angola oder Ghana erforschen brasilianische Organisationen bereits heute, wie man die Zuckerrohrproduktion angesichts der dortigen Böden optimieren kann. Langfristig plane Brasilien Investitionen vor Ort, da das Land selbst beim Export von Bioethanol in die Europäische Union Schutzzöllen unterliegt. „Mosambik hat als afrikanisches Land einen besseren Zugang zu EU-Märkten, aber dahinter werden dann brasilianisches Know-how und Geld stecken“, sagt Dietz. In Äthiopien oder Malawi hingegen habe die Zuckerrohrproduktion, auch zur Verarbeitung als Kraftstoff, bereits seit der Ölkrise in den 1970er Jahren Tradition. „Aber hinsichtlich der Fläche expandiert der Anbau durch transnationale Investitionen enorm mit der Aussicht auf die europäische Nachfrage“, sagt die Wissenschaftlerin. Dabei sei im Moment gar nicht absehbar, welche Bedeutung Biokraftstoffe der ersten Generation in etwa 30 Jahren haben werden. „Wegen des hohen Flächenbedarfs, der negativen ökologischen und sozialen Folgen und der zweifelhaften Klimaschutzwirkungen bleiben diese hoch umstritten.“
Seltene Erden aus Salzseen
Als Weg aus der Kraftstoff-Sackgasse wird derzeit noch die Elektromobilität betrachtet. „Doch diese Märkte sind politisch konstruiert“, ist Dietz überzeugt. Subventionen in Millionenhöhe fließen in die Entwicklung von Akkus und Elektromotoren. Damit zeichnet sich ein neues Dilemma ab: Für diese Technik werden Lithium und sogenannte Seltene Erden benötigt. „Das sind Rohstoffe aus Salzseen, extrem fragilen Ökosystemen, die häufig unter Naturschutz stehen“, sagt Barbara Göbel. Automobil- und Zulieferunternehmen investieren nun in den Lithium-Abbau, etwa im sogenannten Lithium-Dreieck Bolivien, Chile und Nordwestargentinien, in dem 80 Prozent des weltweiten abbaubaren Vorkommens liegen. Sozio-ökologische Konflikte sind auch hier die Folge, weil Einheimische verdrängt und regionale Entwicklungen wie Ökotourismus erschwert werden. „Mit einem solchen Vorgehen verlagern die rohstoffimportierenden Länder ihre Umweltkosten in die Exportländer“, sagt Göbel. „Insbesondere China und Japan wirtschaften auf Kosten anderer Weltregionen.“
Multilaterale Lösungen sind gefragt
Es ist ein Zeichen an den Rest der Welt, dass China im Sommer 2011 eine Exportbeschränkung für die eigenen Seltenen Erden und für einige Rohstoffe sogar Exportzölle von bis zu 25 Prozent erlassen hat. „Die Begrenzung ist ein neuer Gedanke bei der Regulierung des Außenhandels, aber dadurch sichert sich das Land das Weltmonopol beim Handel mit Seltenen Erden“, sagt Irwin Collier. Der Ökonom glaubt nicht daran, dass die Weiterentwicklung moderner Technologien in den westlichen Industrieländern ohne diese Rohstoffe langfristig in Gefahr gerate. Menschlicher Innovationsgeist und kreatives Potenzial bei der Suche nach Lösungen, würden die Weltwirtschaft auch weiterhin am Laufen halten. Wie genau ihre globalen Akteure künftig Konflikte um Rohstoffe und Land vermeiden können, dafür gibt es kein Patentrezept.
Umweltschutzzertifikate sind selbst innerhalb der Europäischen Union noch nicht einheitlich, und so bleibt Collier skeptisch hinsichtlich gemeinsamer Abkommen auf internationaler Ebene, die dabei helfen könnten, Ungleichheiten abzubauen: „Für multilaterale Lösungen müssten Staaten lernen, mit einem eigenen Souveränitätsverlust umzugehen. Das fällt Nationen wie Russland, den USA und China auch historisch bedingt schwerer als Deutschland, wo man nach dem Zweiten Weltkrieg nur durch die Arbeit in Institutionen wie der UNO seine Souveränität zurückerlangen konnte.“
Dass Nationen untereinander ihre jeweiligen Interessen beim Im- und Export transparent machen müssten, wird vielfach gefordert, unter anderem in der Studie „Konfliktrisiko Rohstoffe?“ der Stiftung Wissenschaft und Politik. Doch zum Weltbürgertum zwingen könne man niemanden, sagt Collier. Das zeigten auch die Erfahrungen im UNO-Sicherheitsrat. „Langfristig gibt es zunächst nur eine notwendige Bedingung, um die gemeinsamen Weltprobleme sinnvoll anzugehen“, sagt Collier, „und das ist die Friedenssicherung.“
Der konfliktbeladene Rohstoffexport aus dem Kongo wird zumindest von Seiten der Vereinigten Staaten erschwert: Dort ansässige Unternehmen sind seit Juli 2010 durch den Dodd-Frank Act gesetzlich verpflichtet, in ihrem Jahresbericht anzugeben, ob ihre Produkte Rohstoffe wie Zinn, Coltan, Gold oder Wolfram aus dem Kongo und benachbarten Staaten enthalten; und sie tragen die Sorgfaltspflicht für ihre indischen und chinesischen Zulieferer. In der Europäischen Union wird eine ähnliche Vorschrift diskutiert.