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„Die Universität mit anderen Augen sehen“

Der Weiterbildungslehrgang für Fachbeschäftigte in der Hochschulverwaltung der Freien Universität geht in die dritte Runde / Bewerbung noch bis 31. Mai 2018 möglich

21.03.2018

Universitätspräsident Peter-André Alt (links) übergibt Michael Lowack (rechts) das Zertifikat für den Weiterbildungslehrgang.

Universitätspräsident Peter-André Alt (links) übergibt Michael Lowack (rechts) das Zertifikat für den Weiterbildungslehrgang.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Die Bewerbungsphase läuft: Im November 2018 beginnt der dritte Weiterbildungslehrgang für Fachbeschäftige in der Hochschulverwaltung der Freien Universität. Im Rahmen der berufsbegleitenden Weiterbildung können Beschäftigte ihr Wissen im Bereich Hochschulverwaltung festigen und ihre Kompetenzen in ihrem Tätigkeitsfeld erweitern. Der Lehrgang dauert rund eineinhalb Jahre und schließt mit einem Zertifikat als „Fachbeschäftigte/r in der Hochschulverwaltung“ ab. Campus.leben hat mit zwei Absolventen gesprochen: Julia Gerber ist am Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie als Personalsachbearbeiterin tätig. Sie hat 2013 am ersten Durchgang des Weiterbildungslehrganges teilgenommen. Michael Lowack, seit 2008 an der Freien Universität beschäftigt, arbeitet in den Sachbereichen Hausmeister, Winterdienst und Grünflächenpflege und hat den Lehrgang von November 2014 bis Mitte 2016 absolviert.

Frau Gerber und Herr Lowack, wie sind Sie an die Freie Universität gekommen?

Michael Lowack: Ich bin 2008 als Quereinsteiger in die Verwaltung der Freien Universität gekommen, am 1. Februar hatte ich zehnjähriges Dienstjubiläum. Zu Beginn war ich Sachbearbeiter im Bereich Umzüge, 2011 habe ich dann das Sachgebiet Hausmeister übernommen und betreue alle von der Zentralen Universitätsverwaltung genutzten Gebäude. Später kamen die Sachgebiete Winterdienst und Grünflächenpflege hinzu.

Julia Gerber: Meine Ausbildung miteingeschlossen, arbeite ich seit 2005 in der Verwaltung der Freien Universität.

Warum haben Sie sich entschlossen, an dem Weiterbildungslehrgang für Fachbeschäftigte in der Hochschulverwaltung teilzunehmen?

Julia Gerber: Ich habe eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte gemacht, und der Weiterbildungslehrgang bot eine gute Ergänzung meines Wissens. Außerdem sollte ich ein neues Aufgabengebiet übernehmen. Dafür war der Lehrgang zwar nicht zwingend notwendig, er hat mich aber weitergebracht.

Michael Lowack: Ich wollte die formalen Voraussetzungen schaffen, um auch eine höherwertige Tätigkeit besetzen zu können. Außerdem wollte ich grundsätzlich sicherer in meiner Arbeitsweise werden.

Julia Gerber an ihrem Arbeitsplatz am Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie.

Julia Gerber an ihrem Arbeitsplatz am Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie.
Bildquelle: Julia Gerber

Was hat Ihnen an dem Weiterbildungslehrgang besonders gut gefallen?

Michael Lowack: Dass ich die Universität einmal mit ganz anderen Augen sehen konnte, denn die Kolleginnen und Kollegen im Lehrgang kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen. So kam es zu einem wertvollen Austausch, aus dem sogar ein richtiges Netzwerk entstanden ist. Das halten wir auch zwei Jahre später noch aufrecht, indem wir uns regelmäßig treffen. Solch ein Netzwerk hilft im Arbeitsalltag weiter, denn wir wissen jetzt, wie es Präsident Alt einmal gut formuliert hat – „wo die Expertise liegt.“

Julia Gerber: Auch mir hat der Kontakt und Austausch mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern besonders gut gefallen. Wir waren ein gutes Team und halten auch heute noch Kontakt. Aber auch die allgemeine Organisation war sehr gut.

Hatten Sie Schwierigkeiten, die tägliche Arbeit und den Weiterbildungslehrgang parallel zu bewältigen?

Julia Gerber: Nein, damit hatte ich überhaupt keine Schwierigkeiten. Der Unterricht fand einmal die Woche statt, das war für mich kein Problem. Auch das Lernen für die Prüfungen habe ich gut nebenbei gemeistert.

Michael Lowack: Teilweise war es schon eine Herausforderung, sich neben der Arbeit weiterzubilden. Man sollte sich auf jeden Fall gut darauf vorbereiten und sich und der Familie bewusstmachen, dass es in dieser Zeit Momente geben kann, in denen man vielleicht etwas seltener verfügbar ist als vorher. Der Aufbau des Kurses in fünf Module ist aber grundsätzlich gut zu bewältigen.

"Man lernt die Universität als Einrichtung besser kennen"

Wie würden Sie den Lerneffekt beschreiben und wie helfen Ihnen die neu gewonnenen Erkenntnisse im Arbeitsalltag?

Michael Lowack: Ich kann für mich persönlich von einem enormen Lerneffekt sprechen. In Sachgebieten, in denen ich auf etwas wackeligen Füßen stand – wie z.B. Vertragsgestaltung und Vertragsmanagement sowie Vergabe von öffentlichen Aufträgen –, bin ich viel sicherer geworden. Es war auch hilfreich, ein Gefühl dafür zu bekommen, was die anderen Kolleginnen und Kollegen so machen. Vor allem der Bereich „Recht“ hat mir gefallen. Wie liest man beispielsweise ein Gesetz? Darüber habe ich viel gelernt. Es fällt mir jetzt leichter, Zusammenhänge zu erkennen und entsprechend zu formulieren. In unserem Referat bin ich nun oft der Ansprechpartner für Kolleginnen und Kollegen.

Julia Gerber: Ich habe bereits vorher im Bereich Haushalt zu tun gehabt, heute arbeite ich im Bereich Personal. Trotzdem hat mir das Modul Haushalt und Personal sehr weitergeholfen und mein Verständnis für diese Bereiche noch vertieft. Ich verstehe den Hintergrund von Vorgängen nun besser als vorher.

Wem würden Sie den Weiterbildungslehrgang empfehlen?

Michael Lowack: Zunächst einmal jedem, der so wie ich Quereinsteiger ist. Und natürlich allen, die die Universität als Einrichtung besser kennenlernen wollen. Erst nach dem Kurs habe ich richtig verstanden, wie die Hochschule finanziert wird, warum die Studierenden hier so reibungslos studieren können und welchen Beitrag ich dafür leisten kann.

Julia Gerber: Ich denke, der Lehrgang eignet sich besonders gut für Kolleginnen und Kollegen, deren Aufgabengebiet breit gefächert ist. Sie können an vielen Stellen etwas dazulernen. Auch wenn man sich innerhalb der Universität auf eine andere Stelle bewerben möchte, ist der Lehrgang sinnvoll.

Die Fragen stellte Leonie Schlick.

Weitere Informationen

Bewerbungsschluss für den Weiterbildungslehrgang Fachbeschäftigte/r in der Hochschulverwaltung ist der 31. Mai 2018. Der Kurs beginnt am 14. November 2018 und schließt voraussichtlich im März 2020 ab. Insgesamt umfasst der Lehrgang fünf Module mit jeweils 452 Unterrichtseinheiten (UE): Methodenkompetenz (88 UE), Studium und Lehre (64 UE), Recht (100 UE), Finanzmanagement (88 UE) und Personalwesen (112 UE). Der Präsenzunterricht findet in der Regel mittwochs ganztägig zwischen 9 bis 16 Uhr im Weiterbildungszentrum statt. Neben der Präsenzpflicht muss monatlich ein Leistungsnachweises am Ende eines jeden Moduls erbracht werden. Insgesamt sind das drei Klausuren, ein Test, zwei Hausarbeiten und eine Projektarbeit.

Um an dem Weiterbildungslehrgang teilnehmen zu können, müssen Bewerberinnen und Bewerber eine Berufsausbildung mit dem Schwerpunkt Büro oder Verwaltung erfolgreich abgeschlossen haben oder vergleichbare Kenntnisse und Fähigkeiten nachweisen. Zudem ist eine mindestens dreijährige Berufserfahrung im Hochschulbereich erforderlich. Für die Bewerbung müssen ein Motivationsschreiben mit Lebenslauf und eine Stellungnahme des oder der Vorgesetzten eingereicht werden. In einem strukturierten Auswahlverfahren werden maximal 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer für den Lehrgang ausgewählt, sie erhalten spätestens zwei Monate vor Beginn der Weiterbildung Bescheid. Die Kosten von 4.900 € für die gesamte Weiterbildung werden jeweils hälftig vom entsendenden Bereich sowie aus zentralen Mitteln der Freien Universität übernommen.

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