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Bioinformatik

Studieninteressierte und Bewerber*innen wenden sich bitte zunächst stets an den Info-Service Studium der Freien Universität Berlin.

- Mono-Bachelor



Fachbereich Mathematik und Informatik
Studien- und Koordinationsbüro
Adresse
Arnimallee 3
14195 Berlin

Bioinformatik behandelt Spezialgebiete der modernen Biologie interdisziplinär mit den Methoden der Informatik und Mathematik. Die Lebenswissenschaften Molekularbiologie, Chemie, Biochemie und Physiologie gehören genauso zum Lehrstoff wie Mathematik und Informatik. Das Studium beinhaltet die Themenbereiche Analyse und Vergleich von DNA- und Proteinsequenzen, Unterstützung der Genomsequenzierung, Analyse und Vorhersage der räumlichen Struktur von Proteinen, Studium der molekularen Evolution, Datenanalyse der funktionalen Genomforschung (z.B. DNA Arrays) und Biologische Datenbanken. Die Bioinformatik wird methodisch über diskrete Algorithmen, String-Algorithmen, diskrete Optimierungsverfahren (insbesondere in der Sequenzanalyse, der molekularen Evolution und der Sequenzierung), über Wahrscheinlichkeitstheorie, Statistik und Datenanalyse (z.B. im Sequenzvergleich, der funktionalen Genomforschung sowie der Strukturanalyse), Numerik, Optimierung (insbesondere in der Strukturforschung), relationale und objektorientierte Datenbanken vermittelt. Es besteht zudem die Möglichkeit, das Spektrum in Richtung Theoretische (Neuro-)Biologie zu erweitern. Hier stehen Fragen der Modellierung von Prozessen im Vordergrund, die oft mit den Verfahren der Dynamischen Systeme behandelt werden.

Der Studiengang Bioinformatik wird gemeinsam von der Freien Universität Berlin (Fachbereich Mathematik und Informatik sowie Fachbereich Biologie, Chemie und Pharmazie) und der Charité - Universitätsmedizin Berlin angeboten. Dadurch wird eine hohe Qualität in Lehre und Forschung mit mehreren Professuren und zahlreichen Forschungsruppen gewährleistet. Durch die Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für molekuare Genetik (MPI), dem Max Delbrück Zentrum (MDC), dem Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik (ZIB) sowie der Humboldt-Universität zu Berlin, können Studierende schon während des Studiums Kontakte zu diesen Forschungseinrichtungen herstellen und an Projekten mitarbeiten. Der Standort Berlin zeichnet sich durch seine Forschungslandschaft mit zahlreichen Biotechnologiefirmen aus.

Um den Einstieg in das Bioinformatik-Studium zu erleichtern, bietet die Freie Universität Berlin kostenlose Brückenkurse in Mathematik und Informatik für Studienanfänger an, die vor der Vorlesungszeit ohne Voranmeldung besucht werden können.

Neben dem Bachelor-Studiengang Bioinformatik wird am Fachbereich Mathematik und Informatik auch ein entsprechender Master-Studiengang Bioinformatik angeboten.

Zulassungs­modus 1. Fach­semester
Lokale Zulassungsbeschränkung (Bewerbung im Dialogorientierten Serviceverfahren - DoSV)
Zulassungs­modus höheres Fach­semester
Keine Zulassungsbeschränkung (zum Wintersemester für das 3. und 5., zum Sommersemester für das 2., 4. und 6. Fachsemester)
Studienbeginn
Wintersemester
Studiensprachen
Deutsch
Abschluss
Bachelor of Science (B.Sc.)
Regel­studien­zeit
6 Semester

Das Kernfach Bioinformatik (150 LP) inklusive Bachelorarbeit mit mündlicher Präsentation (12 LP) umfasst ein breit angelegtes interdisziplinäres Studium in drei Studienbereichen, die eng aufeinander abgestimmt sind:
1. Der Studienbereich Informatik/Algorithmische Bioinformatik vermittelt Grundkenntnisse und Fertigkeiten in den Bereichen Programmierung, Algorithmen und Datenstrukturen. Darauf aufbauend wird eine Einführung in die wichtigsten Methoden und Arbeitsweisen der algorithmischen Bioinformatik gegeben.
2. Der Studienbereich Mathematik/Statistik stellt Grundlagen aus der diskreten Mathematik, linearen Algebra und Analysis bereit, die in der Bioinformatik benötigt werden und insbesondere in der Statistik und im maschinellen Lernen ihre Anwendung finden.
3. Im Mittelpunkt des Studienbereichs Biologie/Chemie/Biochemie stehen molekularbiologische und biochemische Grundlagen der Bioinformatik, an die sich eine Vertiefung in den Bereichen Genetik, Neurobiologie und medizinische Physiologie anschließt.

Im Studienbereich Allgemeine Berufsvorbereitung (ABV 30 LP) erwerben die Studierenden über die fachwissenschaftlichen Studien hinaus eine breitere wissenschaftliche Bildung und weitere berufsfeldbezogene Kompetenzen zur Vorbereitung auf qualifikationsadäquate, auch international ausgerichtete berufliche Tätigkeiten nach dem Studium.

Folgende Module sind im Bachelorstudiengang Bioinformatik zu absolvieren:

Studienbereich Informatik/Algorithmische Bioinformatik (46 LP)

  • Modul Konzepte der Programmierung (9 LP)
  • Modul Algorithmen und Datenstrukturen (9 LP)
  • Modul Algorithmische Bioinformatik und Numerik (5 LP)
  • Modul Praxis der Algorithmischen Bioinformatik und Numerik (5 LP)
  • Modul Algorithmische Bioinformatik (6 LP)
  • Modul Algorithmische Bioinformatik und Statistik (7 LP)
  • Modul Wissenschaftliches Arbeiten in der Bioinformatik (5 LP)

Studienbereich Mathematik/Statistik (39 LP)

  • Modul Diskrete Strukturen für Informatik (9 LP)
  • Modul Lineare Algebra für Informatik (9 LP)
  • Modul Analysis für Informatik (9 LP)
  • Modul Statistik für Bioinformatik I (6 LP)
  • Modul Statistik für Bioinformatik II und Maschinelles Lernen (6 LP)

Studienbereich Biologie/Chemie/Biochemie (47 LP)

  • Modul Allgemeine Chemie (7 LP)
  • Modul Allgemeine Biologie (5 LP)
  • Modul Molekularbiologie und Biochemie I (6 LP)
  • Modul Molekularbiologie und Biochemie II (6 LP)
  • ModulMolekularbiologie und Biochemie III (6 LP)
  • Modul Genetik und Genomforschung (5 LP)
  • Modul Medizinische Physiologie (7 LP)
  • Modul Neurobiologie (5 LP)

Wahlbereich (6 LP)

  • Module zur Vertiefung aus einem der o.g. Studienbereiche (6 LP)

Studienbereich Allgemeine Berufsvorbereitung

  • Projektmanagement im Softwarebereich (10 LP)
  • Berufspraktikum (10 LP)
  • Frei wählbare Module aus den ABV-Kompetenzbereichen (10 LP)

Bachelor-Absolvent*innen verfügen über wissenschaftliche Kenntnisse und praktische Fertigkeiten, die für eine Berufstätigkeit oder einen weiterführenden Studiengang qualifizieren. 

Die Forschungs- und Arbeitsgebiete von Bioinformatiker*innen erstrecken sich auf den Pharma- und Medizinsektor, z.B. chemisch-pharmazeutischen Firmen in der Krebsforschung, Biotechnologieunternehmen, in der Automatisierungstechnik, Mikroelektronik-Industrie, Luft- und Raumfahrttechnik und auf verschiedene andere Institutionen und Forschungseinrichtungen, die Datenverwertung zur Aufgabe haben. Neben der Pflege von Datenbanken können Bioinformatiker*innen Softwaresysteme entwickeln oder auch im Projektmanagement tätig werden.

Für leitende Tätigkeiten oder eine Beschäftigung in Forschung und Lehre ist ein Master-Abschluss und ggf. die Promotion Voraussetzung.

  • Reinhard Böhm, Hergen Manns: Studienführer Biotechnologie, Bioingenieurswesen, Bioinformatik, Würzburg 2004.
  • Arthur M. Lesk: An Introduction to Bioinformatics, Oxford 2005.
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