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Aktionstag "Library of Lost Books" in der UB

Schüler*innen untersuchen ausgewählte Bücher auf Provenienzspuren.

Schüler*innen untersuchen ausgewählte Bücher auf Provenienzspuren.
Bildquelle: © Freunde und Förderer des LBI

Die Schülerinnen wählen am Regal Bücher für die Recherche aus.

Die Schülerinnen wählen am Regal Bücher für die Recherche aus.
Bildquelle: © Freunde und Förderer des LBI

Vortrag Provenienzforscherin Susanne Paul, UB.

Vortrag Provenienzforscherin Susanne Paul, UB.
Bildquelle: © Freunde und Förderer des LBI

Die Schüler*innen recherchieren online nach den gestohlenen Büchern der ehemaligen Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums.

Die Schüler*innen recherchieren online nach den gestohlenen Büchern der ehemaligen Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums.
Bildquelle: © Freunde und Förderer des LBI

Schüler*innen bei der Recherche mit Provenienzforscherin Elena Brasiler und Heike Thomas, Auskunft und Teaching Library.

Schüler*innen bei der Recherche mit Provenienzforscherin Elena Brasiler und Heike Thomas, Auskunft und Teaching Library.
Bildquelle: © Freunde und Förderer des LBI

Die Schülerinnen präsentieren ihre Rechercheergebnisse.

Die Schülerinnen präsentieren ihre Rechercheergebnisse.
Bildquelle: © Freunde und Förderer des LBI

Dieses Buch gehört… der Bibliothek der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums Berlin (HWJ)

Am 1. Juli 2024 nahmen die Schülerinnen und Schüler des Arndt-Gymnasiums Dahlem an einem besonderen Aktionstag im Rahmen des mit dem Grimme Online Award ausgezeichneten interaktiven Erinnerungsprojekts Library of Lost Books des Leo Baeck Instituts Jerusalem in der Universtitätsbibliothek teil.

Das Projekt Library of Lost Books befasst sich mit der Suche nach verschollenen und von den Nazis geraubten Büchern der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums Berlin (HWJ), es geht aber auch um die Aufarbeitung und das Verständnis der Geschichte der Hochschule und die der Lehrenden und Studierenden. Ein besonderer Fokus liegt auf der virtuellen Zusammenführung der in alle Winde verstreuten Buchbestände der Hochschule.

Der Aktionstag hatte zum Ziel, das Interesse der Schülerinnen und Schüler für Bibliotheken und die damit verbundene wissenschaftliche Arbeit zu wecken. Sie erlebten einen Tag voller Entdeckungen, der ihnen nicht nur ein tieferes Verständnis für die Bedeutung der Provenienzforschung und des jüdischen kulturellen Erbes vermittelte, sondern auch ihre Fähigkeiten im wissenschaftlichen Recherchieren stärkte.

Zu Beginn des Aktionstags führte Heike Thomas in das Bibliotheksportal Primo der Universitätsbibliothek ein. Die Schülerinnen und Schüler lernten, wie man gezielt nach Büchern und Informationen im Bibliothekskatalog sucht – eine Fähigkeit, die sie im Verlauf des Tages noch intensiv einsetzen würden.

Anschließend stellte Elena Brasiler den Jugendlichen das Projekt Library of Lost Books vor und erläuterte die Historie der HWJ. Diese Einführung war von entscheidender Bedeutung, da sie den Schülerinnen und Schülern das nötige Wissen vermittelte, um die Geschichte hinter den gesuchten Hochschulbüchern zu verstehen und die Bedeutung ihrer Recherchearbeit im Kontext der Provenienzforschung zu begreifen.

Nun waren die Jugendlichen gefragt. Anhand einer Titelliste suchten sie in Primo nach den echten Titeln der Bücher aus der Bibliothek der HWJ. Jeder Titeltreffer wurde notiert und die Bücher im Anschluss ausgeliehen – leider haben wir an diesem Tag kein Buch der ehemaligen HWJ gefunden.

Der zweite Teil des Aktionstags begann mit einer Einführung in die Provenienzforschung durch Susanne Paul.

Danach machten sich die Jugendlichen selbst auf die Spurensuche. Jede Gruppe wählte aus den von uns zur Verfügung gestellten Beständen mit Provenienzhinweisen (verdächtigen Besitzvermerken, Stempeln oder Ex Libris) zwei Bücher aus. Dann begann die detaillierten Provenienzrecherche: Sie durchforsteten Online-Datenbanken und untersuchten die Besitzvermerke in den Büchern, um mehr über ihre Geschichte und die ehemaligen EigentümerInnen zu erfahren. Am Ende des Aktionstages präsentierten die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse in kurzen Vorträgen.

Das Projekt Library of Lost Books ist ein herausragendes Beispiel für die Bedeutung der Provenienzforschung in der heutigen Zeit. Es hilft nicht nur, die Geschichte von verloren geglaubten Büchern zu rekonstruieren, sondern sensibilisiert die Jugendlichen für die Verantwortung, die mit der Bewahrung und Erforschung von Kulturgegenständen einhergeht und hat ihnen einen Einblick in die wissenschaftliche Arbeit der Provenienzforschung vermittelt.

Der Aktionstag ist Teil einer internationalen Online-Kampagne, um die Geschichte einer der bedeutendsten deutsch-jüdischen Bibliotheken, die Bibliothek der Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums, und ihrer Nutzerinnen zu erzählen. Die "Library of Lost Books" ist ein gemeinsames Projekt der Leo Baeck Institute in Jerusalem und London sowie der Freunde und Förderer des Leo Baeck Instituts e.V. Das Projekt wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert. Es wurde 2024 mit dem Grimme Online Award in der Kategorie Kultur und Unterhaltung ausgezeichnet.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier: 

https://leobaeck.org/news/a-new-chapter-unveiling-the-library-of-lost-books/?lang=en
https://libraryoflostbooks.com/de/mitmachen/

 

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