6. Februar 1895 Amsterdam - 30. Oktober 1969 ebenda
van Praag2
Bildquelle: Huygens ING - Amsterdam. Quelle: H. Henrichs, "Praag, Jonas Andries van (1895-1969)", im Biografischen Wörterbuch der Niederlande. URL: http: //resources.huygens.knaw.nl/bwn1880-2000/lemmata/bwn6/praagja [11-12-2013]
Exlibris Jonas Andries van Praag
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in der Bibliothek der Judaistik gefundenes Buch mit Provenienzhinweisen
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Dr. Jonas Andries van Praag
wurde am 26. Februar 1895 in Amsterdam, Holland geboren und verstarb am 30. Oktober 1969 in Amsterdam, im Alter von 74 Jahren.
Er war mit Henriëtte Emma van Praag (geboren 09.01.1901 in Amsterdam - gestorben 09.12.1994 in Santpoort) verheiratet und hatte zwei Söhne.
Van Praag, der im Wertpapiergeschäft arbeitete, wurde von seinem Kunden, dem niederländischen Romanist, Provenzalist und Mediävist Jean-Jacques Salverda de Grave, für die Universität abgeworben. 1922 promovierte er mit „La comedia espagnole aux Pays-Bas au XVIIe et au XVIIIe siècle“. 1927 war er der erste holländische Privatdozent für Spanisch an der Universität Amsterdam und ab 1930 Lektor (Dozent). 1931 bis 1933 und 1939 bis 1941 arbeitete er als Privatdozent an der Universität Groningen, seit 1928 an der Universität Leiden. 1941 wurde er als Jude (durch die nationalsozialistische Besatzungsmacht) aus seinem Amt entfernt und enteignet. Seine letzte Vorlesung hielt er am 26.11.1940, von da an versteckte sich die Familie. Nach Besatzungsende wurde er am 7. Mai 1945 wieder als Dozent berufen. Ab 1948 war er außerordentlicher und ab 1951 ordentlicher Professor für Spanisch. Er emeritierte 1966.
Geschichte zum Buch:
Nach dem Krieg versucht van Praag seine von den Nationalsozialisten geraubte Bibliothek wiederaufzubauen. Das Buch wurde 1947 von ihm erworben. Nach einem Brand im Haus seiner Witwe in den 1970ern wurde ein Teil der Bibliothek erneut vernichtet und beschädig. Unser Buch hat eindeutige Brandspuren. Die übriggebliebenen Bücher wurden von seiner Witwe verkauft. Voraussichtlich kam das Buch so zu uns.
Die Informationen erhielten wir über seinen Sohn Prof. Dr. Bernard Marinus Siegfried van Praag, mit dem wir in Kontakt getreten sind. Er bestätigte den legalen Verkauf nach 1947 und bat darum, das Buch mit dem Ex libris so in unserer Bibliothek aufzubewahren. Das Buch verbleibt in der Bibliothek der Judaistik (Signatur: Rara 22).
Alle bzw. viele Bücher, die von van Prag vor der Enteignung 1941 und nach 1945 erworben wurden, wurden mit seinem Exlibris versehen. Daher muss hier genau auf mögliche Datumseinträge geschaut werden, um diese als Raubgut oder Nachkriegserwerbung zu definieren.
Titel des gefundenen Buches:
Wagenseilii, Joh. Christophori: SOTA. Hoceft: LIBER MISCHNICUS De UXORE ADULTERII SUSPECTA Una cum LIBRI EN JACOB EXCERPTIS GEMARAE, Verleger Johannes Henricus Schönnerstaedt, Anno Christi 1674.