Lehren, selber zu denken: die Methode der Neuen Sokratik
Inhalte
In Seminaren gibt es mehr oder weniger große Diskussionsanteile. Häufig verlaufen fachlich qualifizierte Diskussionen in frontalen Lehrenden-Studierenden-Dyaden ab. Diskussionen der Studierenden untereinander gleiten hingegen nicht selten in einen zerfahrenen Austausch von Meinungen ab. Dabei sollten doch gerade diese Diskussionen dazu dienen, dass die Studierenden die Fähigkeit einüben, sich selbstständig, argumentativ und strukturiert mit einem fachlichen Problem auseinanderzusetzen.Die Methode der Neuen Sokratik unterstützt die Studierenden dabei, sich diese Fähigkeit anzueignen, und verhilft den Lehrenden dazu, Diskussionen sachlich und kommunikativ zugleich zu gestalten. Auf der Grundlage ihrer erstmaligen Einführung zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist sie in den letzten Jahrzehnten im Zuge der Reformbewegung weiterentwickelt, um Begleitgespräche wie Analyse-, Strategie- und Metagespräch erweitert und zu einer "Sokratischen Didaktik" ausgebildet worden.In diesem Workshop eignen Sie sich das methodische Handwerkszeug für die Gestaltung dieser Seminarprozesse an: Welche Voraussetzungen haben solche Diskussionsprozesse? Welche Interventionen kann ich einsetzen, um sachliche Auseinandersetzungen anzuregen und zu fördern? Wie gehe ich mit Schwierigkeiten im Diskussionsverhalten um?
Lernziele
- Kennenlernen grundlegender Elemente der Methode der Neuen Sokratik (Sanduhrmodell, Erfahrungsbezug, Leitungs- und Teilnahmeorientierungen, Zurückgenommene Haltung des/der Seminarleiters/-leiterin …)
- Vorbereitung und Nachbereitung eines sachlich und kommunikativ orientierten argumentativen Seminargesprächs
- Umgang mit argumentationsstrategischen Fragen klären
- Interventionstechniken (z.B. diskussionsstrukturierende Fragen) kennenlernen und einsetzen
Methoden/Arbeitsformen
Die Workshops im Programm von SUPPORT für die Lehre sind lernerzentriert und handlungsorientiert angelegt und arbeiten mit abwechslungsreichen Sozialformen, Übungen, Gruppenarbeiten, Reflexion und Feedback; den Teilnehmern und Teilnehmerinnen wird so die Möglichkeit gegeben, das Gelernte direkt zu vertiefen und aktiv zu erproben.Wir werden die Methode der Neuen Sokratik u.a. in Rollenwechseln zwischen Lehrendenrolle und Studierendenrolle einüben.