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BB3R – Forschungsverbund für weniger Tierversuche

Nachhaltige Forschung und Qualifizierung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftern für weniger Tierversuche

Forschung auf dem Gebiet von alternativen Testverfahren und tierschonenden Testmethoden

Forschung auf dem Gebiet von alternativen Testverfahren und tierschonenden Testmethoden

Mit Einrichtung der Berlin-Brandenburger Forschungsplattform BB3R konnten im Jahr 2014 die 3R-bezogenen Kompetenzen in der Region Berlin-Brandenburg gebündelt werden.

Ziel der Plattform, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, ist es, die Entwicklung und Etablierung von Alternativmethoden zu Tierversuchen und von tierschonenden Arbeitstechniken konsequent voranzutreiben und exzellente Nachwuchswissenschaftler auf diesem Gebiet auszubilden.

Dazu dient vor allem das integrierte Graduierten-Kolleg Innovationen in der 3R-Forschung – Gentechnik, Tissue-Engeneering und Bioinformatik. Doktoranden entwickeln unter anderem in-vitro- und in-silico-Methoden, um Tierversuche künftig ersetzen, reduzieren oder – sofern nicht ersetzbar – für das Tier schonender gestalten zu können.

Zu den BB3R-Partnern gehören neben der Freien Universität Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Universität Potsdam das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), die Charité - Universitätsmedizin Berlin sowie das Robert Koch-Institut und das Zuse-Institut Berlin (ZIB).

Pharmakologie, Toxikologie, Biotechnologie, Humanmedizin, Veterinärmedizin und Bioinformatik 

„Bereits seit Beginn der 1990er-Jahre forschen wir gemeinsam mit Kollegen im Berliner Raum an Alternativmethoden zu Tierversuchen“, sagt Professorin Monika Schäfer-Korting, Pharmakologin an der Freien Universität Berlin. „Die Effizienz einzelner Arbeitsgruppen ist jedoch nicht groß genug, um dieses wichtige Thema ausreichend rasch voranzubringen“. Schäfer-Korting ist die Initiatorin und Sprecherin von BB3R. Über die Plattform sind nun Expertinnen und Experten aus Pharmakologie, Toxikologie, Biotechnologie, Humanmedizin, Veterinärmedizin und Bioinformatik eng verbunden.

Die Effizienz der Forschung wird ferner durch die Einrichtung von drei BMBF-finanzierten Juniorprofessuren unter dem Dach von BB3R sowie durch weitere 3R-relevante Neuberufungen an den beteiligten Einrichtungen weiter gestärkt. In zunehmender Zahl werden weitere Berliner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf Antrag mit BB3R assoziiert. Diese Synergien in Form von Kooperationen – in der Forschung wie auch in der Lehre – sind ausdrücklich erwünscht. Im BB3R-Doktorandenseminar tauschen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschafter regelmäßig über den aktuellen Stand ihrer Projekte aus und diskutieren neue Ideen. Zur BB3R Spring School, die jedes Jahr ein anderes Schwerpunktthema hat, sind auch externe Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herzlich willkommen.

Die Forschungspalette von BB3R ist vielfältig und in ihr spiegeln sich die beiden unterschiedlichen Zielrichtungen der Forscher wider. „Die einen arbeiten daran die Belastung eines nicht ersetzbaren Tierversuchs zu reduzieren, zum Beispiel durch gezielte Reduktion von Schmerz und Stress. Die anderen wollen mit Alternativmethoden besonders aussagekräftige Ergebnisse für den Menschen erzielen“, sagt Monika Schäfer-Korting.

Was qualifiziert ein Forschungsvorhaben für BB3R?

„Grundsätzlich kann jedes Projekt aufgenommen werden, das eines der „3R“ berührt und signifikant behandelt“, betont Professor Burkhard Kleuser, Toxikologe an der Universität Potsdam und stellvertretender Sprecher von BB3R. Nach Vorstellung einer Projektidee entscheiden die leitenden Wissenschaftler über die Erweiterung dieses Kreises.

Neben dieser Forschung ist die öffentliche Wahrnehmung des Themenfeldes ein Anliegen von BB3R. Die Wissenschaftler informieren regelmäßig die Öffentlichkeit in Vortragsveranstaltungen über Aspekte ihrer Forschung.

Die Initiatoren arbeiten intensiv daran die Plattform dauerhaft, also auch nach Auslaufen der BMBF-Förderung in der Forschungslandschaft Berlin-Brandenburgs zu verankern und die nationale und internationale Zusammenarbeit zu intensivieren.