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Projekt

Genom-Editierung (engl: genome editing) – hinter diesem Begriff steht die Möglichkeit, das Genom eines Lebewesens zielgerichtet und bleibend zu verändern. Durch den rasanten wissenschaftlichen Fortschritt wird in absehbarer Zeit möglich, was bis vor kurzem nur in Science-Fiction-Filmen zu sehen war – mit dem CRISPR/Cas-System kann die DNA und damit der Mensch in seiner molekularen Basis dauerhaft und nach Belieben gestaltet werden. Die Methoden der Genom-Editierung, in den Medien oft als Gen-Scheren bezeichnet, bergen ein großes medizinisches Potential, aber nicht weniger Risiken – für das Individuum wie für die Gesellschaft.

Das Ziel dieses vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Projektes ist es, den gesellschaftlichen Diskurs zur Genom-Editierung, insbesondere der Anwendung am Menschen, nachhaltig zu fördern. Dies soll vor allem durch das Vermitteln einer ethischen Grund- und Allgemeinbildung geschehen, die den Bezug des Genom-Editierens zur eigenen Lebenswelt verdeutlicht und eine differenzierte ethische Urteilsbildung unterstützt. Im Zentrum des Projektes steht die kollaborative Erstellung eines Online-Lehrmodul, welches sich mit den ethischen, juristischen und sozialen Dimensionen des Genom-Editierens befasst und sich sowohl an Schüler_innen und Student_innen als auch an die weitere Öffentlichkeit richtet.

Das öffentlich verfügbare Lehrmodul wird gemeinsam mit einer Vielzahl von Partnern aus den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Gesellschaft erstellt, anschließend in der Unterrichtspraxis an Schulen und an Universitäten sowie in der Lehrkräfte- und Erwachsenenbildung erprobt und unter dem Eindruck von Lehrenden wie Lernenden reflexiv weiterentwickelt. Als Grundlage stellen die Kooperationen „Lebendige Materialien“ bereit: Im Verlauf der Erstellung des Online-Lehrmoduls bleiben sowohl der konkrete Entstehungskontext als auch die didaktischen Rahmenbedingungen transparent, sodass eine stetige Veränderung und Weiterentwicklung der Lehrmaterialien begünstigt wird. Mit diesem neuen Zuschnitt soll ein Beitrag zur Weiterbildung der Methodologie von Diskursprojekten geleistet werden.