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Reingezoomt - Einblicke ins Lehramt

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News vom 29.01.2020

Erfahrungen aus dem Praxissemester, Teil 3 - Fachkonferenzen - Fluch und Segen zugleich 

Text: Daniel Taupitz

Teil 1 und 2 können Sie auf unserer Website nachlesen.

Am zweiten Tag finden die Fachkonferenzen statt. Früh morgens um 8:30 Uhr beginnt meine erste Fachkonferenz am Gymnasium. Vielleicht sollte ich beim frühen Aufstehen ein wenig routinierter werden, aber sonst geht es mir gut! Das Outfit ist kein Problem mehr, ich weiß, wo ich hinmuss, und mache mich auf den Weg. Das Englisch-LK-Zimmer befindet sich auf der gleichen Etage, wie das für die Gesellschaftswissenschaften. Jedoch ist es durch eine lange Fensterfront viel heller und ein wenig größer. Da ich von den Dozent*innen oft genug gehört habe, dass die heilige Platzwahl im LK-Zimmer entscheidend für den gesamten Aufenthalt ist, halte ich mich zunächst zurück und stelle mich kurz vor. Die Kolleg*innen zeigen mir einen freien Platz, der direkt am Fenster ist – Jackpot. Langsam trudeln weitere Englischlehrkräfte in den Raum und ärgern sich über das frühe Antanzen (super, ich bin also nicht der einzige, der das schwierig findet). Im Gespräch mit dem FB-Leiter stellt sich heraus, dass es noch keine konkrete Person, die als Mentor*in dienen könnte, gibt, da die zuständige Koordinatorin leider erkrankt ist.

Der FB-Leiter stellt nun die Agenda des heutigen Tages vor. Großes Thema der FK ist selbstverständlich Corona und der Umgang mit eventuellen Lernrückständen. Zunächst werde ich jedoch noch einmal offiziell vorgestellt (und sogar ins Protokoll aufgenommen). Hitzige Diskussionen über die Lernausgangslage, Politik und Elterngespräche werden geführt, bis wir am Ende der Konferenz fünf Seiten Protokoll gefüllt haben. Meine Notizen der Englischkonferenz: Wie komme ich an die MSA und VERA-Aufgaben, wer könnte ein*e potenzielle*r Mentor*in sein?

Ich bekomme mit, wie sich zwei Lehrkräfte über die Auswertung der Nachprüfungen in Englisch ärgern. „Für die Schülerin geht es um die Versetzung und dann liefert sie das hier ab?“ Ich bekomme die Arbeit in die Hand gedrückt und lese mir den fiktiven Tagebucheintrag einer Schülerin der 9. Klasse durch. Den Ärger der Lehrerin konnte man verstehen. Nur zwei Minuten später kommt die Prüferin einer zweiten Schülerin (meine spätere Mentorin) mit einem ähnlichen Ergebnis um die Ecke und beide ärgern sich. Die Dramenwelt der Schule eröffnet sich mir noch vor Schulbeginn. Let the games begin …

Die zweite Fachkonferenz des Tages ist Geschichte/PW. Diese läuft ähnlich nur mit weniger hitzig geführten Diskussionen ab. Hier werden potenzielle Schulfahrten besprochen, die in den vorherigen Jahren immer wieder durchgeführt wurden, nun aufgrund der aktuellen Situation und dem fehlenden Personal jedoch auf Eis gelegt sind – schade. Zu einer Kursfahrt während des Praxissemesters hätte ich ganz sicher nicht nein gesagt! Wie dem auch sei, es haben sich neue verantwortliche Personen gefunden und die FK endet mit einem kleinen Buffet vom neuen Kollegen. Meine Notizen: die Kombination für das Vorhängeschloss mit der ganzen Technik und die Frage “Was ist ein Z-Kurs?”. 

Diese ersten beiden Tage haben mich bereits neugierig auf das bevorstehende Praxissemester gemacht, ohne auch nur Kontakt zu den Schüler*innen gehabt zu haben. Ein gelungener Start. 

Fortsetzung folgt …