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Geschichte, Politik und Kultur

Taiwan

Taiwan

Taiwan ist ein 130 Kilometer östlich von China gelegener Inselstaat. Zwei Drittel Taiwans bestehen aus Gebirgszügen, und mehr als die Hälfte der Insel ist bewaldet. Taiwan hat derzeit 23,5 Millionen Einwohner und ist der am zweitdichtesten besiedelte Flächenstaat der Welt. In der Hauptstadt Taipeh, einer von Taiwans sechs Millionenstädten, leben knapp vier Millionen Menschen. Zusätzlich zu der Verkehrs- und Hauptamtssprache Hochchinesisch, spricht der Großteil der Bevölkerung Taiwanisch.

Die Geschichte Taiwans ist ab dem späten 16. Jahrhundert von Kolonialisierung geprägt. Unter niederländischer Verwaltung wurde Anfang des 17. Jahrhunderts die Immigration von Festlandchines*innen auf die vormals dünn besiedelte Insel gefördert. Indigene Gruppen wurden zunehmend assimiliert oder verdrängt, was mit der Annexion durch China im Jahr 1638 noch verstärkt wurde. Nach der Niederlage Chinas im Ersten Chinesisch-Japanischen Krieg 1895 ging Taiwan in japanische Verwaltung über. Mit Japans Niederlage im Zweiten Weltkrieg stellten die Alliierten Mächte Taiwan wiederum unter Verwaltung Chinas, welches Taiwan als chinesische Provinz eingliederte. Im Nachgang des Chinesischen Bürgerkriegs zog sich die geschlagene Kuomintang-Regierung 1949 nach Taiwan zurück, um von dort aus als offizielle, nichtkommunistische Vertretung Chinas unter dem Namen „Republik China“ zu agieren. Taiwan gehört zu den Gründungsmitgliedern der UNO und hatte zunächst den Anspruch, ganz China zu vertreten. 1971 verlor sie diese Stellung an die Volksrepublik China. Seit 2016 stellt die die Demokratische Fortschrittspartei (DPP) die Mehrheit im Parlament und die Präsidentin.

Die heutige taiwanische Kultur ist eine Fusion indigener Traditionen und chinesischer Kultur. Als ehemalige Kolonie des japanischen Kaiserreichs ist außerdem ein starker japanischer Einfluss erkennbar. Die meisten Taiwaner*innen gehören dem Buddhismus oder Taoismus an, viele indigene Gruppen sind mittlerweile christlichen Glaubens.