Springe direkt zu Inhalt

Alexander von Humboldt-Preis für Claudio Lomnitz

News vom 06.11.2017

Anthropologe von der Columbia University zu Gast an der Freien Universität

Pressemitteilung Nr. 307/2017 vom 06.11.2017

Der Anthropologe Prof. Dr. Claudio Lomnitz von der Columbia University wurde mit dem Alexander von Humboldt-Forschungspreis geehrt. Die Auszeichnung wurde ihm auf Vorschlag von Prof. Dr. Stephanie Schütze von der Freien Universität zuerkannt. Im Rahmen des mit dem Preis verbundenen Stipendiums wird Claudio Lomnitz in den nächsten Jahren mehrfach in Kooperation mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin zum Thema „Crisis of the Family, Crisis of the State“ (Famileinkrise – Staatenkrise) forschen.

„Claudio Lomnitz’ wissenschaftliche und intellektuelle Bedeutung liegt einerseits in seiner brillanten historisch-anthropologischen Analyse von politischer Kultur und der Erforschung des Entstehens von Nationalstaaten und nationaler Ideologie“, erklärt die Kultur- und Sozialanthropologin Stephanie Schütze. Seine Fähigkeit, ausgehend von lokalen und regionalen Kontexten, die er historisch und ethnographisch untersucht, politische Kulturen in nationalen Zusammenhängen zu verstehen, mache seine theoretische und methodische Herangehensweise einzigartig. Lomnitz‘ Arbeiten zeichneten sich zudem durch eine hohe Anschlussfähigkeit an sozialwissenschaftliche Forschungen zum Thema Transformation von Staat und Nation sowie zu transnationalen Prozesse zwischen den USA und Mexiko aus.

Claudio Lomnitz, studierte Anthropologie an der Universidad Autónoma Metropolitana Iztapalapa in Mexiko-Stadt. Im Jahr 1987 wurde er in Stanford promoviert. Er forschte und lehrte in der Folgezeit unter anderem an der New York University, am El Colegio de México, der Universidad Autónoma Metropolitana, Mexiko und der University of Chicago sowie der New School University in New York. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte, Politik und Kultur Lateinamerikas und im Besonderen Mexikos. Neben seiner akademischen Tätigkeit schreibt Claudio Lomnitz regelmäßig für die Mexiko City Press, La Jornada und Nexos und verfasste historische Theaterstücke. Sein jüngstes Werk La Gran Familia wird, dargestellt durch die Mexico's National Theater Company,2018 dasFestival Internacional Cervantino, in Guanajuato Mexico eröffnen.

Die Alexander von Humboldt-Stiftung vergibt jährlich bis zu hundert Humboldt-Forschungspreise an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren grundlegende Entdeckungen, Erkenntnisse oder neue Theorien das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben und von denen auch in der Zukunft Spitzenleistungen erwartet werden. Als Teil der Auszeichnung werden die Preisträgerinnen und -preisträger eingeladen, in einem langfristigen Projekt mit Fachkolleginnen und -kollegen an einem deutschen Forschungsinstitut zu arbeiten. Die Nominierungen werden von Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern in Deutschland vorgenommen.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Stephanie Schütze, Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838 53020, E-Mail: st.schuetze@fu-berlin.de

75 / 100