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Wasser managen in Zentralasien

Masterstudiengang der Freien Universität auf Konferenz des Auswärtigen Amtes gewürdigt

12.04.2012

Nachhaltiges Wassermanagement gehört zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.

Nachhaltiges Wassermanagement gehört zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.
Bildquelle: MorgueFile/rollingroscoe

Die Deutsch-Kasachische Universität in Almaty.

Die Deutsch-Kasachische Universität in Almaty.
Bildquelle: Tilman Rost

Wasser ist in Zentralasien ein kostbares und knappes Gut. Deshalb ist es für die Staaten der Region von großer Bedeutung, akzeptable Wassernutzungsmechanismen zu entwickeln, die die Interessen aller beteiligten Republiken berücksichtigen. Im Rahmen der Ministerkonferenz „Wasserdiplomatie für Zentralasien“, die kürzlich in Berlin stattfand, wurde der an der Freien Universität für die Deutsch-Kasachische Universität in Almaty entwickelte Masterstudiengang „Integriertes Wassermanagement“ als beispielgebende Initiative zugunsten der Staaten Zentralasiens gewürdigt.

Wasser ist lebenswichtig. Sowohl für den Menschen als auch für Ökosysteme und die Entwicklung sozioökonomischer und politischer Systeme. Nachhaltiges Wassermanagement gehört deshalb zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Der Klimawandel und die Bewirtschaftung durch den Menschen führen zu höheren Temperaturen und Verdunstungsraten – auch in Zentralasien. Die Austrocknung des Aralsees in den letzten Jahrzehnten macht diese Problematik deutlich.

„Wasserinitiative Zentralasien“

Deutsche Experten verfügen über breite Erfahrungen im Wassermanagement sowie bei der Nutzung erneuerbarer Energien. Sie wollen die Staaten Zentralasiens dabei unterstützen, die gemeinsamen Wasserressourcen in einer effizienten, nachhaltigen und gerechten Weise zu nutzen, um zu einer ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltigen Entwicklung sowie zu Sicherheit und Stabilität in der Region beizutragen. 2008 startete das Auswärtige Amt (AA) die „Wasserinitiative Zentralasien“. Darin hat sich Deutschland verpflichtet, die zentralasiatischen Staaten durch Bereitstellung umfangreichen Know-hows bei der nachhaltigen Lösung von zwischenstaatlichen Konflikten im Wasserbereich und bei der Nutzung moderner Technologien rationeller Wasserbereitstellung und -nutzung zu unterstützen.

Auf der Ministerkonferenz „Wasserdiplomatie für Zentralasien“, die kürzlich in Berlin stattfand, wurde in einer gemeinsamen Erklärung der Bundesrepublik Deutschland und der Republiken Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan der Erfolg der ersten Phase der Wasserinitiative Zentralasien festgestellt und die gemeinsame Absicht bekundet, die Zusammenarbeit fortzuführen und weiterzuentwickeln.

Wasser gut managen

Zum Erfolg der ersten Phase habe auch die Einrichtung des Masterstudienganges „Integriertes Wassermanagement“ an der Deutsch-Kasachischen Universität in Almaty beigetragen. Das interdisziplinäre „Berlin Centre for Caspian Region Studies“ (BC CARE) und die Arbeitsgruppe um Professorin Brigitta Schütt und Professor Tilman Rost am Institut für Geografische Wissenschaft der Freien Universität konzipierten den im September 2011 eingerichteten viersemestrigen Studiengang, der vom Auswärtigen Amt und vom Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD) gefördert wird.  „Wassermanagement ist keine allein technische Aufgabe, sondern setzt projektorientierte, multifunktionelle und vor allem interdisziplinäre Kompetenzen voraus“, sagt Privatdozent Lutz Mez, Politikwissenschaftler am Forschungszentrum für Umweltpolitik und Koordinator des BC CARE der Freien Universität.

Assoziierte Doktoranden der Dahlem Research School

Aufgabe und Ziel des weiterqualifizierenden Masterstudiengangs ist die Ausbildung von interdisziplinär ausgebildeten „Wassermanagern“. Er richtet sich an Absolventen agrar-, ingenieur- und naturwissenschaftlicher Bachelorstudiengänge. Durch die überwiegend in Englisch gehaltenen Lehrveranstaltungen, können die Studenten durch ihre Sprachkenntnisse später problemlos in einem internationalen Umfeld arbeiten. Die ersten Teilnehmer werden ihren Abschluss 2013 erhalten. Ein weiteres Ziel des Projektes ist es, die DKU als Partner bei der fachlichen Weiterqualifizierung eigener Lehrkräfte zur dauerhaften Sicherung der Lehre zu unterstützen. Dazu werden zunächst fünf zentralasiatische PhD-Studenten an der DKU arbeiten, die zugleich in den vom BC CARE organisierten Dahlem Research School-Studiengang „Caspian Region Environmental and Energy Studies“ assoziiert und ihre Promotionsvorhaben in Berlin abschließen werden.