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Uni und Olympia

Mehrere Spitzensportler studieren an der Freien Universität / Professorinnen und Professoren als Mentoren helfen ihnen dabei, Studium und Leistungssport besser vereinbaren zu können

17.11.2016

Der Ruderer Johannes Lotz studiert Psychologie an der Freien Universität.

Der Ruderer Johannes Lotz studiert Psychologie an der Freien Universität.
Bildquelle: Lotz

Christian Mundhenk ist Leiter der Zentraleinrichtung Hochschulsport.

Christian Mundhenk ist Leiter der Zentraleinrichtung Hochschulsport.
Bildquelle: Marina Kosmalla

Wenn Leistungssportler parallel zu ihrer Karriere studieren, finden sie sich oft in einem Spagat wieder: Anwesenheitspflichten und Prüfungstermine müssen koordiniert werden und mit Trainingslagern und Wettbewerben abgestimmt werden. Weil sich aber Olympische Spiele und Weltmeisterschaften nicht an Studienordnungen orientieren – und Klausurtermine umgekehrt nicht an Sportereignissen, sind oft Kompromisse notwendig. Dabei sind die Studierenden letztlich auf das Entgegenkommen ihrer Dozentinnen und Dozenten angewiesen. Um Sportler noch besser bei der Vereinbarkeit ihrer Aktivitäten zu unterstützen, gibt es an der Freien Universität drei Professorinnen und zwei Professoren, die als Mentoren fungieren.

Ergeben sich Probleme bei der Koordination von Studienverpflichtungen und Spitzensport, versucht zunächst Christian Mundhenk zu vermitteln, Leiter der Zentraleinrichtung Hochschulsport (ZEH). Wenn das nicht erfolgreich war, sollen die Professoren-Mentoren eingreifen und bei ihren Kollegen für besseres Verständnis der Lage der Studierenden werben. Als Vermittlerinnen und Vermittler haben sich zur Verfügung gestellt: Gudrun Doll-Trepper und Harm Kuper vom Fachbereich Erziehungswissenschaften und Psychologie, Doris Kolesch und Gunter Gebauer vom Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften und Maria Kristina Parr vom Fachbereich Biologie, Chemie und Pharmazie.

Der Gedanke, der dahinter steckt, ist, dass Professorinnen und Professoren möglicherweise untereinander leichter kommunizieren: „Sie können nochmal anders sensibilisieren für das Thema und vielleicht unter Kollegen eine Lösung finden.“ Oft gehe es darum, bei Klausuren eine Ersatzprüfungsleistung zu finden oder Abgabetermine zu verschieben. „Es geht aber nicht darum, dass den Spitzensportlern irgendwas geschenkt wird, sondern nur darum, gewisse zeitliche Flexibilität zu garantieren“, sagt Mundhenk. Das sei aufgrund der sportlichen Verpflichtungen der Studenten notwendig.

Hochschule des Spitzensports

Mögliche Terminkollisionen betreffen nicht nur große Wettkämpfe, sondern auch das tägliche Training. „Viele Spitzensportler absolvieren zwei Übungseinheiten am Tag, die müssen irgendwie in Einklang mit dem studentischen Stundenplan gebracht werden“, sagt Mundhenk. In vielen Modulen können Studierende längst zwischen verschiedenen Lehrveranstaltungen wählen. Spitzensportler sind jedoch durch ihre starke zeitliche Einbindung oftmals auf einen Platz in einer speziellen Veranstaltung angewiesen. Alternativen oder Varianten bei der Modulwahl können meist nicht angegeben werden.

Die Freie Universität hat im Jahr 2007 eine Vereinbarung mit dem Deutschen Olympiastützpunkt Berlin getroffen, wurde 2011 vom Deutschen Olympischen Sportbund mit dem Prädikat „Hochschule des Spitzensports“ ausgezeichnet und ist Mitglied im Verbund für die Spitzensportförderung an den Hochschulen in Berlin. An der Freien Universität studieren aktuell zwei Handballer der Füchse Berlin, zahlreiche Hockeyspielerinnen und Hockeyspieler aus der 1. Bundesliga, Ruderer, Judoka und der Schwimmer Yannick Lebherz. Prominentester Studienanfänger zum Wintersemester ist Christoph Harting. Der amtierende Olympiasieger im Diskuswerfen hat an der Freien Universität ein Psychologie-Studium aufgenommen.