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Begegnung mit dem Bundespräsidenten

Auf dem Deutsch-Koreanischen Junior-Forum trugen Studierende zum regen Austausch beider Länder bei

23.07.2013

Auf dem Programm des Deutsch-Koreanischen Forums in Goslar stand ein Treffen der Studierenden aus Südkorea und Deutschland mit Bundespräsident Joachim Gauck.

Auf dem Programm des Deutsch-Koreanischen Forums in Goslar stand ein Treffen der Studierenden aus Südkorea und Deutschland mit Bundespräsident Joachim Gauck.
Bildquelle: Bundespräsidialamt

Schon seit 130 Jahren bestehen diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Korea, Ähnlichkeiten in der Geschichte der Länder schweißen sie noch enger zusammen. Kürzlich tauschten sich im Rahmen des Deutsch-Koreanischen Forums (DKF) Studierende beider Regionen – unter anderem von der Freien Universität Berlin – über die Zukunft ihrer Länder aus. Die Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit stellten sie dem Senior-Forum vor und besprachen sie bei einem Empfang mit Bundespräsident Joachim Gauck.

„In der aktuellen politischen Lage Koreas kann Deutschland eine wichtige Vermittlerrolle einnehmen“, sagt Andy Holtfreter. Der 27-Jährige, der das Fach Koreastudien an der Freien Universität studiert, betont: „Deutschland hat im 20. Jahrhundert vergleichbare Erfahrungen mit der Teilung in zwei Staaten gemacht und gehört zu den wenigen Ländern, die zu beiden koreanischen Staaten diplomatische Beziehungen unterhalten.“ Seine Kommilitonin Gina Contrino, 21, ergänzt: „Deswegen ist der Gedankenaustausch zwischen Koreanern und Deutschen besonders gewinnbringend für beide Völker.“

Austausch mit Joachim Gauck

Auf dem zweiten Deutsch-Koreanischen Junior-Forum (DKJF) kamen 40 junge Menschen zwischen 20 und 35 Jahren aus Deutschland und Südkorea in Goslar zusammen. Themenschwerpunkte waren die Integration und demokratische Teilhabe von Zuwanderern, die politische Partizipation Jugendlicher sowie der politische Diskurs über Nordkorea. Die Veranstaltung fand im Rahmen des 12. DKF statt, bei dem Vertreter aus Politik, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft jährlich aktuelle Themen der deutsch-koreanischen Beziehungen besprechen.

Prominentester Vertreter der Politik war Bundespräsident Joachim Gauck, der bei einem Empfang mit den Teilnehmenden des DKF und DKJF seine Positionen darlegte. „Aufgrund seiner eigenen Erfahrungen mit der deutschen Teilung und Wiedervereinigung hat er hervorgehoben, dass aus ehemaligen Feinden Freunde werden können“, berichtet Andy Holtfreter über die Begegnung.

Die Annäherung von Nord- und Südkorea sei ihm deshalb besonders wichtig. Nach seiner Rede unterhielt sich Gauck mit den Studierenden über deren Zusammenarbeit. „Das war charakteristisch für den Bundespräsidenten: Er ist direkt auf uns zugegangen, um auch unsere Meinungen zu hören“, sagt Contrino.

Gemeinsame Herausforderungen

Von einem offenen Umgang miteinander waren auch die Gesprächsrunden des DKJF geprägt. In mehreren Gruppen erarbeiteten Deutsche und Koreaner gemeinsam Lösungsvorschläge für Herausforderungen, die in beiden Regionen aktuell sind, zum Beispiel die gesellschaftliche Integration von Immigranten und das geringe Interesse an Politik unter Jugendlichen.

Ihre Ergebnisse und Empfehlungen präsentierten sie bei einem Treffen mit den Teilnehmenden des DKF und hoffen nun, dass einige der Anregungen – wie das Recht auf die doppelte Staatsbürgerschaft und ein obligatorischer Politikunterricht in Schulen – in die politische, kulturelle, wissenschaftliche sowie wirtschaftliche Gestaltung Deutschlands und Koreas einfließen.

Gina Contrino und Andy Holtfreter sind sich sicher: „Es ist unerlässlich, die Vorstellungen und Ideen junger Menschen bei der Weiterentwicklung beider Regionen aufzugreifen – als frische Impulse für die Zukunft.“