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Aufruf zum Menschenretten

Studierende der Freien Universität veranstalten am 27. Juni eine Stammzellspende-Aktion, um Krebspatienten zu helfen

25.06.2013

Kerstin Hein (rechts vorne) hat gemeinsam mit engagierten Studierenden und der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) die Stammzellspende-Aktion an der Freien Universität ins Leben gerufen.

Kerstin Hein (rechts vorne) hat gemeinsam mit engagierten Studierenden und der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) die Stammzellspende-Aktion an der Freien Universität ins Leben gerufen.
Bildquelle: DKMS

Vor sieben Jahren erhielt Kerstin Hein plötzlich die Diagnose: Lymphdrüsenkrebs. Die damals 22-Jährige wollte gerade ihr Studium an der Freien Universität aufnehmen. Dank einer Stammzellenspende konnte sie gerettet werden. Gemeinsam mit engagierten Studierenden und der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) hat die Lehramtsstudentin eine Stammzellspende-Aktion ins Leben gerufen: am 27. Juni von 10 bis 17 Uhr im Foyer vor der Mensa II, Habelschwerdter Allee 45.

„Die Diagnose war wie ein Schlag ins Gesicht!“, sagt Kerstin Hein über den Moment, als sie 2006 mit 22 Jahren erfuhr, dass sie an Lymphdrüsenkrebs erkrankt ist. Die junge Frau hatte gerade ihre Ausbildung zur Steuerfachangestellten abgeschlossen und fühlte sich gesund. „Ich habe immer schon auf meine Ernährung geachtet und Sport getrieben. Nie habe ich darüber nachgedacht, krank zu werden“, sagt sie.

Die Lymphknoten werden ihr entnommen, und einen Tag nach der Diagnose beginnen die Ärzte mit einer hochdosierten Chemotherapie. Nach 8 Zyklen Chemotherapie nahm Kerstin Hein ihr Deutsch- und Mathematikstudium auf Lehramt an der Freien Universität Berlin auf: „Das war wie ein Wandel zwischen zwei Welten. In der Uni war ich Studentin und im Krankenhaus Krebspatientin.“

Trotz intensiver Chemotherapie und Bestrahlung kam der Krebs zwei Mal zurück. Die letzte Chance auf Heilung war eine Stammzellentransplantation mit Fremdzellen durch einen anonymen Spender. Zwei Jahre nach der Diagnose findet sich ihre Lebensretterin: in Österreich. Die Stammzellen der Spenderin werden morgens in Graz entnommen, mit dem Flugzeug nach Berlin gebracht und noch am gleichen Abend transplantiert.

Was steckt hinter der Aktion

Für die Aktion an der Freien Universität hat sich Kerstin Hein mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) in Verbindung gesetzt. Dort hat man ihr Unterstützung zugesagt. „Ich organisiere diese Typisierungsaktion, weil es immer noch zu viele Menschen gibt, die keinen Spender finden und deshalb auch gar nicht die Möglichkeit haben, diese Behandlung durchführen zu lassen. Und die letzten Endes nicht überleben.“

Am Donnerstag werden das Team um Kerstin Hein und Mitarbeiter der DKMS im Foyer der Mensa der Rost- und Silberlaube bereitstehen und Interessierte über Blutkrebs und eine rettende Stammzellspende aufklären.

Wenn Interessierte Spender werden möchten, kann gleich eine Speichelprobe für die Typisierung genommen werden. Das passiert mit einem Wattestäbchen und ist völlig schmerzfrei. Anschließend wird die Probe bei der DKMS eingereicht und auf übereinstimmende Gewebemerkmale zwischen Spender und Patient untersucht.

Die möglichen Spender registrieren sich zusätzlich direkt vor Ort durch Angabe ihrer persönlichen Daten in der Spenderdatei der DKMS. Als Spender infrage kommen nur Personen zwischen 18 und 55 Jahren, die keine Vorerkrankungen haben.

Warum Studierende helfen sollten

Die Kosten für die Typisierung trägt die DKMS. Pro Speichelprobe kostet es die DKMS 50 Euro, Geldspenden werden gern entgegengenommen.

Noch aus der Isolierstation heraus hat sich Kerstin Hein damals für ein Stipendium beworben. Sie bekam es und wird 2014 ihren Masterabschluss machen. Für Donnerstag hofft sie auf zahlreiches Erscheinen: „Die Aktion ist eine gute Gelegenheit, um auf einfache Weise eventuell ein Menschenleben zu retten.“

Stammzellspende-Aktion:

  • Donnerstag 27.06.2013, 10-17 Uhr

  • Freie Universität Berlin, Foyer vor der Mensa II, Habelschwerdter Alle 45

Geldspende:

  • DKMS Spendenkonto: 151231805

  • Berliner Bank, BLZ 100 708 48

  • Stichwort: FU Berlin