„Wir sind’s wieder!“
Die Freie Universität Berlin hat ihren Exzellenzstatus erfolgreich verteidigt
15.06.2012
Um kurz nach drei konnten die Gläser endlich gefüllt und die Lautsprecher aufgedreht werden: „We are the champions“, tönte der Queen-Song aus dem Präsidiumssekretariat – und besiegelte, was die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gerade bekannt gegeben hatte: Die Freie Universität ist im Rahmen der Exzellenzinitiative erneut in allen drei Förderlinien erfolgreich gewesen und gehört damit weiterhin zu den mit dem Exzellenzstatus ausgezeichneten Universitäten in Deutschland. Mit insgesamt sieben Graduiertenschulen, darunter zwei Neuanträgen, und drei Clustern – einem weniger als zuvor – sowie der Bestätigung des Zukunftskonzepts ist die Freie Universität eine von jetzt elf exzellenten Hochschulen in Deutschland.
„Wir sind natürlich erleichtert“, sagte Präsident Professor Peter-André Alt. „Auch wenn ich seit zwei Wochen ziemlich sicher war, dass es klappen würde, weil wir beim DFG-Förderatlas so gut abgeschnitten haben.“ Auch Vizepräsident Professor Werner Väth war froh, als die schriftliche Bestätigung auf dem Bildschirm erschien: „Wir sind happy!“ Bis kurz vor der Entscheidung hatten Universitätspräsident Professor Peter-André Alt und die Präsidiumsmitglieder noch in einer regulären Sitzung über der Tagesordnung gebrütet.
Erfolgreiche Altertumswissenschaftler
Im Topoi-Haus an der Dahlemer Hittorfstraße waren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler noch um 15 Uhr nervös hin- und hergelaufen, hatten über verschiedene Kanäle versucht, an Informationen zu kommen. Als die Nachricht schließlich aus Bonn eintraf, war die Freude groß. Allerdings musste Topoi-Sprecher Professor Michael Meyer noch 15 lange Minuten warten, bis heraus war, dass auch der gemeinsame Exzellenzcluster von Freier Universität und Humboldt-Universität weiterhin gefördert wird: „Wir haben es geschafft“, freute er sich mit seinem Kollegen Professor Gerd Graßhoff, Topoi-Sprecher von der Humboldt-Universität.
Enttäuschung bei den Emotionsforschern
Getrübt war die Freude über den großartigen Erfolg der Freien Universität durch die Tatsache, dass der Exzellenzcluster „Languages of Emotion" nicht weitergefördert wird. Universitätspräsident Alt sagte, dass „die Perspektiven, die der Cluster eröffnet hat, auch in Zukunft wichtige Wege für die Zusammenarbeit zwischen Geistes-, Sozial und Naturwissenschaften aufzeigen. Es gilt nun, neue Formate für die Weiterförderung zu erschließen. 'Languages of Emotion' verdient weiterhin Unterstützung, denn der Cluster hat hervorragende Arbeit geleistet." Clustersprecher Professor Hermann Kappelhoff zeigte sich über die schlechte Nachricht geschockt: „Aber wir werden die Form der interdisziplinären Zusammenarbeit, die wir etabliert haben, in unseren laufenden Forschungsprojekten fortsetzen."
Ein zweites Auge für Glücksbringer Daruma
Gebangt hatten die rund 14 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich um den Rechner von Japanprofessorin Verena Blechinger-Talcott versammelt hatten. Die Graduiertenschule Ostasienstudien gehört zu den Neuanträgen, mit denen die Freie Universität ins Exzellenzrennen gegangen war: „Gott sei Dank“, konnten Verena Blechinger-Talcott, Koreanistikprofessorin Eun-Jeung Lee und Sinologieprofessor Klaus Mühlhahn schließlich ausrufen: Die Graduiertenschule hatte den Zuschlag bekommen. Woraufhin dem einäugigen Glücksbringer „Daruma“ sogleich ein zweites Auge gemalt werden konnte – so will es der Brauch in Korea und Japan, wenn das Glück eingetreten ist.