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Energiewende – aber wie?

Bürger diskutieren an der Freien Universität mit Experten über Probleme und Lösungsansätze in der sich wandelnden Energiepolitik

27.07.2011

Im Gespräch mit Bürgern: Professor Martin Jänicke beantwortet Fragen von interessierten Teilnehmern der Bürgerwerkstatt.

Im Gespräch mit Bürgern: Professor Martin Jänicke beantwortet Fragen von interessierten Teilnehmern der Bürgerwerkstatt.
Bildquelle: Marina Kosmalla

Wären Sie bereit, höhere Stromkosten zu bezahlen, um den Ausbau der erneuerbaren Energietechnologien zu fördern? Auf diese und andere Fragen konnten die Teilnehmer der Bürgerwerkstatt ihre persönliche Antwort geben.

Wären Sie bereit, höhere Stromkosten zu bezahlen, um den Ausbau der erneuerbaren Energietechnologien zu fördern? Auf diese und andere Fragen konnten die Teilnehmer der Bürgerwerkstatt ihre persönliche Antwort geben.
Bildquelle: Marina Kosmalla

Das Thema Energie betrifft alle. Aber nicht immer hat man die Gelegenheit, seine Fragen Experten aus dem Bereich des Klimaschutzes zu stellen und Meinungen mit anderen Interessierten auszutauschen. In der Bürgerwerkstatt „Energietechnologien für die Zukunft“, die im Henry-Ford-Bau der Freien Universität stattfand, war das jetzt möglich: Hier konnten sich Interessierte informieren, Ansichten austauschen und mit Experten und Wissenschaftlern über die Energieversorgung der Zukunft sprechen.

„Die Freie Universität ist in Sachen Klimapolitik und Energiepolitik ausgesprochen ehrgeizig“, eröffnete Professor Martin Jänicke die Veranstaltung. „Die Hochschule hat nicht nur in diesem Jahr eine Klimaschutzvereinbarung mit dem Berliner Senat abgeschlossen, sie hat auch seit 2000 rund 25 Prozent des Energieverbrauchs eingespart“, sagte der Gründungsdirektor und langjährige Leiter des Forschungszentrums für Umweltpolitik der Freien Universität. Gemeinsam mit Henrik Vagt, Bereichsleiter Umwelt und Energie der IHK Berlin, und Andreas Jarfe, Geschäftsführer des Berliner BUND-Landesverbands, diskutierte er mit Bürgern über Chancen und Herausforderungen der aktuellen Energiepolitik.

Sich informieren und mitmachen

„Die Energiewende kommt. Da müssen wir die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen und ihre Anregungen und Lösungsvorschläge aufnehmen“, sagte Caterine Schwierz vom Kommunikations- und Strategieberatungsunternehmen IFOK GmbH. Die Bürgerwerkstatt will hierfür ein Forum bieten: Interessierte können sich über das Thema Energiewende informieren und selbst aktiv mitarbeiten. Die Veranstaltung ist Teil des Bürgerdialogs „Energietechnologien für die Zukunft“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der sowohl im Rahmen von zahlreichen Veranstaltungen im gesamten Bundesgebiet stattfindet als auch auf dem Onlineportal www.buergerdialog-bmbf.de. Auch im Netz kann man mitdiskutieren und erhält weitere Informationen zum Verfahren, zum Thema sowie den Ergebnissen des Bürgerdialogs.

„Wir schaffen das“

Während es auf dem Podium zunächst um politische Strategien und die Bedeutung des Begriffs „Energieeffizienz“ ging, kamen aus dem Publikum praktische Fragen: Zum Beispiel danach, wer sich die neuen energieeffizienteren Geräte wie Waschmaschinen und Kühlschränke denn leisten könne. Nach der über Strecken hitzigen Diskussion waren sich die drei Experten in einem Punkt einig, nämlich dass die Energiewende klappen werde: „Wir müssen, wir können, wir werden“, drückte es Andreas Jarfe knapp aus. Im Anschluss an die Podiumsdiskussion diskutierten die interessierten Bürger mit den Wissenschaftlern im Foyer und in Kleingruppen weiter.

Die in der Bürgerwerkstatt erarbeiteten Ergebnisse werden in den zweitägigen Bürgergipfel einfließen, der Ende Oktober stattfindet. Dann wird ein Bürgerreport mit Handlungsempfehlungen für die technologische Gestaltung des Umbaus der Energieversorgung erstellt, den die Beteiligten an Verantwortliche aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft übergeben werden.

Die Bürgerwerkstatt „Energietechnologien für die Zukunft“ wurde von der Freien Universität, der IHK Berlin sowie dem BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Berlin e. V. in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung durchgeführt.