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Science & Theatre: Biologie auf der Bühne

Das Institut für Biologie der Freien Universität und das English Theatre Berlin inszenieren zusammen das Theaterstück „A Number“ von Caryl Churchill

07.06.2010

Professorin Hengge und Günther Grosser  freuen sich über eine gelungene Premiere im English Theatre

Professorin Hengge und Günther Grosser freuen sich über eine gelungene Premiere im English Theatre
Bildquelle: Bastienne Schulz

Vater gespielt von Patrick Lanagan und Bernard Nummer 2 dargestelt von Tomas S. Spencer

Vater gespielt von Patrick Lanagan und Bernard Nummer 2 dargestelt von Tomas S. Spencer
Bildquelle: Heiko Orlowski

Der Vater wird mit seinem Sohn Bernard 1(dem "Original") konfrontiert

Der Vater wird mit seinem Sohn Bernard 1(dem "Original") konfrontiert
Bildquelle: Heiko Orlowski

Zu 30 Prozent sind menschliche Gene mit Salatgenen identisch. Zu 99 Prozent gleichen sich die Menschen untereinander. Wie identisch ist ein menschlicher Klon mit seinem Original? Die ethischen und sozialen Aspekte der Wissenschaft rückt das Institut für Biologie zusammen mit dem English Theatre Berlin ins Rampenlicht: Das Theaterstück „A Number“ von Caryl Churchill behandelt das mögliche Klonen von Menschen auf der Bühne.

„Wie viele von mir gibt es eigentlich? Wer ist das Original und warum wolltest du dir einen neuen Sohn klonen? Bin ich wie er?“ will Bernard (Tomas S. Spencer) von seinem Vater (Patrick Lanagan) wissen. Bernard trifft kurze Zeit später auf das vom Vater verschmähte Original, Bernard 1. Eine Geschichte um menschliche Identität und den Wert eines Lebens entbrennt.

Nachwuchsbiologen schlüpfen in die Rolle von Dramaturgen

Ausgehend von einem zunächst umfassenderen Seminar zu sozialen und ethischen Aspekten naturwissenschaftlicher Forschung haben Studierende und Nachwuchswissenschaftler vom Institut für Biologie der Freien Universität unter der Leitung von Regine Hengge, Professorin für Mikrobiologie, die wissenschaftlichen Hintergründe des Theaterstücks erarbeitet. Die Ergebnisse stellten sie dann in Kurzreferaten und langen Diskussionen den Schauspielern und Regisseur Günther Grosser vor.

Die Studierenden waren somit auch an dramaturgischen Aufgaben beteiligt. „Dieser Austausch zwischen Wissenschaft und Kunst war eine sehr wertvolle Erfahrung für uns, die Studierenden und die Schauspieler“, sind sich Professorin Hengge und Günther Grosser einig.

Science Plays: Wissenschaft für die Öffentlichkeit

Gemeinsam haben die beiden das längerfristig angelegte Projekt „Science & Theatre“ ins Leben gerufen. In den kommenden Jahren sollen weitere durch Wissenschaft inspirierte Stücke inszeniert werden, wie es vor allem im angloamerikanischen Sprachraum populär ist. Die Premiere am 3. Juni kam beim Publikum gut an: „Das Stück ist sehr glaubhaft. Man merkt an verschiedenen Feinheiten, dass da jemand mit Fachwissen im Hintergrund gearbeitet hat“, lobte eine Zuschauerin, selbst Biologin, das Stück: „Ich fand es gut, dass ethische Fragen und keine Klischees vom Klonen in den Vordergrund gerückt wurden.“

„A Number“ ist noch vom 8. bis 11. Juni am English Theatre zu sehen. Am 10. Juni stehen nach der Aufführung Regisseur, Schauspieler und Professorin Hengge für ein Gespräch zur Verfügung.

Weitere Informationen

  • Veranstaltungsort: English Theatre Berlin, Fidicinstraße 40, 10965 Berlin
  • Tickets für den 08., 09., 10., 11. Juni sind vor Ort erhältlich und unter: www.etberlin.de