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Demokratie nach der Demokratisierung

Internationale Konferenz zur Zivilgesellschaft in Südkorea, Deutschland und den Ländern Osteuropas

14.05.2009

Teilnehmer der Internationalen Konferenz zur Zivilgesellschaft in Südkorea, Deutschland und den Ländern Osteuropas

Teilnehmer der Internationalen Konferenz zur Zivilgesellschaft in Südkorea, Deutschland und den Ländern Osteuropas
Bildquelle: Freie Universität Berlin

Am 8. und  9. Mai 2009 eröffnete das Institut für Koreastudien der Freien Universität Berlin die erste von insgesamt fünf internationalen Konferenzen, im Rahmen derer die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus Osteuropa intensiviert werden soll.

Welches sind die Aufgaben für Zivilgesellschaft nach der demokratischen Transformation? Ziel der Konferenzreihe, die das Institut für Koreastudien gemeinsam mit der Korea Democracy Foundation und der Friedrich Ebert Stiftung ausrichtet, ist es, im Zuge einer komparativen Analyse der Erfahrungen in Südkorea, dem wiedervereinigten Deutschland und den postsozialistischen Ländern Osteuropas Antworten auf diese Frage zu finden.

Zur ersten Konferenz konnten die Veranstalter die ehemalige Ministerpräsidentin von Korea, Han Myeong-suk, begrüßen, die die Veranstaltung mit einem Festvortrag eröffnete. In ihrer Rede betonte die ehemalige Ministerpräsidentin die Notwendigkeit eines neuen Ansatzes in der Betrachtung und Bewertung der Rolle der koreanischen Zivilgesellschaft und betonte die Chance, die aus einer interdisziplinären Analyse hervorgeht. Sowohl in der Republik Korea als auch in den Ländern Osteuropas spielten zivilgesellschaftliche Kräfte eine maßgebliche Rolle im Kampf gegen autoritäre Regime. Während dieser Umstand seit dem Ende der letzten Militärdikatur in Korea im Jahr 1987 und dem Zusammenbruch des Ostblocks 1989 in der Forschung bereits vielfach untersucht worden ist, wurde eine Analyse der Zivilgesellschaft nach der demokratischen Transformation bislang vernachlässigt. In welcher Weise beeinflusst und verändert der Demokratisierungsprozess zivilgesellschaftliche Kräfte, und wie gehen diese mit den neuen Herausforderungen um?

Am 8. und 9. Mai diskutierten diese Fragen Wissenschaftler von deutschen, koreanischen, russischen, ungarischen und tschechischen Universitäten gemeinsam mit Vertretern der Friedrich Ebert Stiftung, der Korea Democracy Foundation und Studenten der Freien Universität Berlin. Dabei wurde deutlich, dass Südkorea und die Länder Osteuropas als demokratische „Nachzügler“ einerseits viele Erfahrungen teilen, gleichzeitig jedoch bedeutsame Unterschiede beispielsweise hinsichtlich Systemtransformationsprozessen aufweisen. Aus Sicht Koreas bieten die Erfahrungen der osteuropäischen Länder und des wiedervereinigten Deutschlands in besonderer Weise wertvolle Einsichten; deren Analyse unterstützt gleichsam einen interdisziplinären und transregionalen Lernprozess auf beiden Seiten .

Die Konferenz “Challenges for the Korean Civil Society after the Democratic Transformation – Experiences of the Post-Socialist Countries in Eastern Europe and Reunified Germany” war die erste in einer Reihe von insgesamt fünf Konferenzen, die das Institut für Koreastudien ab 2009 jährlich durchführen wird. Die Konferenzen sind öffentlich und finden in englischer Sprache statt. Nach Abschluss der Konferenzreihe wird eine Monographie mit den wichtigsten Beiträgen und Ergebnissen erscheinen.