Amerikanische Gelder 1948 – 1954
26.06.2020
Die Unterstützung der Amerikaner bei der Gründung und beim Aufbau der Freien Universität Berlin (FU) beschäftigt immer wieder die Studierenden, die Forschung, die Presse und die interessierte Öffentlichkeit. Regelmäßig erhalten wir Anfragen zu den amerikanischen Spendern, den Spendengeldern, ihrem Umfang und ihrer Verwendung. Insbesondere der Henry Ford-Bau steht immer wieder im Fokus des Interesses. Aber auch darüber hinaus stellt sich häufig die Frage nach der amerikanischen Unterstützung in den Anfangsjahren der FU.
Das aus der Akte „Verwendung amerikanischer Gelder“ des Bestands des Akademischen Außenamtes (AA) stammende Dokument vom 08.06.1954 listet die in den ersten sechs Jahren der FU (1948 bis 1954) von amerikanischer Seite zur Verfügung gestellten Mittel auf. Gegliedert sind diese Gelder nach ihren Spendern und nach ihrer Verwendung. So stammt das Startkapital vom Verlag „Der Tagesspiegel“, der vom späteren FU-Rektor, Edwin Redslob, unter amerikanischer Lizenz 1945 mitgegründet wurde. Weitere Gelder erhielt die FU vom Hohen Kommissar der amerikanischen Militärregierung in Deutschland (U.S. High Commissioner for Germany, HICOG). Diese wurden u.a. für die Medizinische Fakultät, für Neubauten der noch jungen Universität, für die, der amerikanischen Regierung sehr wichtigen, Politischen Wissenschaft, für den Aufbau des späteren John-F.-Kennedy-Instituts (JFKI), für das Osteuropa-Institut (OEI) und für die Universitätsbibliothek (UB) verwendet. Eine Spende der Rockefeller-Stiftung wurde v.a. für die Anschaffung von Literatur genutzt.
Die bei weitem größte Einzelspende dieser Zeit stammt allerdings von der Ford Foundation und ermöglichte die Errichtung des Henry-Ford-Baus, die Ausgestaltung und Ausstattung des in ihm befindlichen Auditorium Maximum (Audimax) und der angeschlossenen Universitätsbibliothek sowie den Bau einer Mensa und des Studentendorfs Schlachtensee.
Das vorliegende Dokument erlaubt es, nicht nur die Herkunft der Spenden sondern auch die Gesamtsumme und die Verwendung bis auf den Pfenning genau nachzuvollziehen und gestattet es so diesbezügliche Fragen exakt zu beantworten.
Darüberhinausgehende Fragestellungen zu den amerikanischen Geldern und ihrer Verwendung können über die Recherche in den Beständen des Universitätsarchivs, insbesondere im Bestand des Akademischen Außenamts, nachgegangen werden.