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25. Todestag der Dichterin May Ayim

09.08.2021

May Ayim mit Audre Lorde auf dem Winterfeldmarkt in Berlin-Schöneberg, 1991

May Ayim mit Audre Lorde auf dem Winterfeldmarkt in Berlin-Schöneberg, 1991
Bildquelle: Fotografin: Dagmar Schultz / FU Berlin, UA, V/N-2, Sig. 34

Der heutige Tag (09. August 2021) markiert den 25. Todestag der Dichterin, Pädagogin, politischen Autorin und Logopädin sowie bedeutenden Aktivistin der afrodeutschen Bewegung May Ayim. Als May Ayim 1984 nach West-Berlin zog, erlebte sie ein weitaus offeneres und toleranteres Bild der Gesellschaft als in ihrem Heimatort Münster, wo sie als Kind mit ghanaisch-deutschen Wurzeln von einer Familie adoptiert aufgewachsen war. In Berlin knüpfte sie Kontakte zur US-amerikanischen Dichterin und Aktivistin Audre Lorde, die sie ermutigte, als Afrodeutsche vor allem gegen Rassismus und Sexismus zu schreiben. In der von Audre Lorde und der Verlegerin Dagmar Schultz initiierten Anthologie "Farbe bekennen. Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte" veröffentlichte May Ayim ihre Diplomarbeit zur Kultur- und Sozialgeschichte von Afro-Deutschen. Die Gedichtbände „blues in schwarz weiss“ und „nachtgesang“ thematisieren die Doppelidentität als Afro-deutsche und den dazu folgenden Rassismus. Außerdem spricht May Ayim in ihren Gedichten über die komplizierte Beziehung zu ihren Eltern und den bestehenden Sexismus. Den Begriff und die Doppelidentität des „Afro-deutsch“-Seins benutzte May Ayim auch in ihren Gedichten „afro-deutsch I“ und „afro-deutsch II, welche im Gedichtband „blues in schwarz weiss“ zu finden sind. Sie war eine der bekanntesten Frauen in Deutschland, welche sich zum einen mit der afro-deutschen Doppelidentität auseinandersetzte, zum anderen den dazugehörigen Kampf gegen Rassismus und Sexismus thematisierte. Der Nachlass May Ayims befindet sich im Universitätsarchiv der Freien Universität in Berlin.