Gut verpackt ans Ziel: Die Freie Universität Berlin hat ein europaweites Patent für eine Gelkapsel erhalten, die als Träger bzw. Transporter für medizinische Wirkstoffe im menschlichen Körper dient. Sie setzt ihre empfindliche Fracht – Enzyme oder Proteine – genau dort frei, wo sie wirken sollen, etwa in der Umgebung von entzündetem oder tumoralem Gewebe, weil der dort herrschende saure pH-Wert zur Auflösung der umhüllenden Gelverbindungen führt.

Die Nano-Verpackung besteht aus Polyglycerin und kann im Gegensatz zu bisher verwendeten Materialien ohne Tenside, Ultraschall und Wärmeinwirkung angewendet werden. So bleiben die therapeutischen Eigenschaften von labilen Biomolekülen bei der Verkapselung erhalten. Miterfinder des Verfahrens sind Rainer Haag, Professor am Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität, und Dirk Steinhilber, der in der Arbeitsgruppe Haag promoviert hat. Beteiligt waren außerdem Wissenschaftler der LMU München. Die Freie Universität ist sowohl an einer Kooperation zur Weiterentwicklung der Technologie als auch an einer Lizenzierung durch Unternehmen interessiert.

Weitere Informationen: claudia.keil-dieckmann@fu-berlin.de