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Vortrag | NS-„Euthanasie“ und Behinderung in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur

28.05.2025 | 18:15 - 19:45

Eine interdisziplinäre Ringvorlesung des Instituts für Deutsche und Niederländische Philologie, Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften, in Kooperation mit dem DFG-Netzwerk „Inklusive Philologie. Literary Disability Studies im deutschsprachigen Raum“


NS-„Euthanasie“ und Behinderung in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur

  • Prof. Dr. Urte Helduser
    Fakultät III, Sprach- und Kulturwissenschaften, Institut für Germanistik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Spätestens seit der Jahrtausendwende ist die massenhafte Ermordung von Menschen mit Behinderung zwischen 1939 und 1945 im Zuge des nationalsozialistischen „Euthanasie“-Programms vermehrt Gegenstand literarischer Auseinandersetzung geworden. Exemplarisch sind hier Helga Schuberts dokumentarische Studie Die Welt da drinnen (2003) oder Romane wie Olga Martynovas Der Engelherd (2016), Uwe Timms Ikarien (2017) und Barbara Zoekes Die Stunde der Spezialisten (2017) zu nennen. Unternehmen diese Texte mal mehr mal weniger fiktionale Recherchen zur Geschichte der sogenannten Aktion T4 und dem NS-Diskurs über „lebensunwertes Leben“, so thematisieren sie zugleich auch Vorstellungen von Behinderung, die mit der eigenen Gegenwart in Verbindung stehen. Mehr oder weniger explizit verweisen die Texte auch auf bioethische Diskussionen und gesellschaftspolitische Debatten um Inklusion und Diversität. Der Vortrag fragt deshalb nach der literarischen Reflexion von Behinderung im Kontext der Verhandlung der NS-Euthanasie. Dabei geht es um das Spannungsverhältnis zwischen historischen Quellen, literarisch-fiktionalen Repräsentationen und aktuellen Diskursen um Behinderung.

Einen Livestream finden Sie hier.

Zeit & Ort

28.05.2025 | 18:15 - 19:45

Freie Universität Berlin,
Hörsaal 2,
Habelschwerdter Allee 45,
14195 Berlin