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MINT-Doktorandentag am 31. August 2012

Die Deutsche Telekom Stiftung fördert im Rahmen des Hochschulwettbewerbs MINT-Lehrerbildung das Projekt ‚MINT-Lehrerbildung neu denken!’ (FU.MINT) an der Freien Universität und das Pro-MINT-Kolleg an der Humboldt-Universität, mit dem Ziel, eine neue Qualität der Professionalisierung der Lehrerbildung zu initiieren.

In diesem Jahr findet der von beiden Projekten gemeinsam veranstaltete MINT-Doktorandentag am 31. August 2012 an der Freien Universität Berlin statt und ist zudem Bestandteil des 10. Herbst-Kongresses des Berlin-Brandenburger Landesvereins MNU.

Es besteht daher die einmalige und besondere Gelegenheit, im Rahmen des MNU-Kongresses Einblicke in die Arbeit und die Forschungsprojekte der beiden Berliner MINT-Projekte zu gewinnen. Ziel ist nicht nur, den MINT-Doktorandentag zusammen mit der MNU-Tagung stattfinden zu lassen und dadurch die Projektideen den MINT-LehrerInnen besser bekannt zu machen, sondern auch die Verzahnung zwischen Lehrerbildung und Schule weiter zu stärken.

Im Rahmen des 10. MNU-Kongresses am 30. und 31. August 2012 gibt es außerdem eine Reihe von „NaWi“-Vorträgen und Workshops.

Ort

Freie Universität Berlin
Habelschwerdter Allee 45
Hörsaal 2
14195 Berlin

Programm

Im pdf-Format:

Programm des MINT-Doktorandentages am 31. August 2012

9.00 Uhr Eröffnung
Volkhard Nordmeier, Sprecher FU.MINT
Freie Universität Berlin
9.00–10.30 Uhr Dr. Andrea Hoffkamp und André Henning
Möglichkeiten eines computerunterstützten intuitiven Zugangs zum Konzept von Grenzwerten bei der Behandlung des Ableitungsbegriffs
Die zentrale Idee der Analysis ist das Konzept des Grenzwertes. Im Rahmenlehrplan wird gefordert, diesen Begriff "propädeutisch" bzw. "inhaltlich-anschaulich" zu verwenden. Unklar ist, was genau darunter zu verstehen ist und welche Probleme damit für Lehrende und Lernende verbunden sind. Andererseits wird bei der Einführung der Ableitung dezidiert verlangt, diese als "Grenzwert des Differenzenquotienten“ zu definieren.
Im Vortrag diskutieren wir einige Schwierigkeiten, die in diesem Zusammenhang entstehen können. Gleichzeitig entwickeln wir einen Zugang zum Ableitungsbegriff, der insbesondere eine solide intuitive Basis für das Verständnis von Grenzwert zu schaffen versucht. Dabei werden neben dem allgemein bekannten Zugang über die mittlere Änderungsrate auch andere Möglichkeiten in Erwägung gezogen und teilweise durch computergestützte Lernumgebungen ausgearbeitet.
10.45–12.00 Uhr Prof. Dr. Andreas Filler
Modellierung in der Mathematik und in der Informatik: Wie müssen die Aufzüge fahren, damit das Chaos aufhört?
Vorschläge zur Modellierung im Mathematikunterricht betreffen meist Modelle, die (mehr oder weniger) reale Situationen beschreiben, erklären, teilweise auch prognostizieren und einer mathematischen Lösung zugänglich machen. Ein Blick auf den Modellbegriff der Informatik – der auch schnell verallgemeinerte Überlegungen zu Modellen provoziert – kann dazu beitragen, auch das Spektrum der im Mathematikunterricht sinnvoll zu behandelnden Modelle um interessante Aspekte zu erweitern. Im Vortrag wird dies anhand von Entwurfs- und dabei speziell Prozessmodellen am Beispiel der Organisation von Aufzügen in einem Hochhaus aufgezeigt, wobei die Zuhörer auch selbst Gelegenheit erhalten, Modelle zu entwickeln und zu optimieren.
  Mittagspause
13.00–14.15 Uhr Cornelia Gamst
Lehrerbildung Neu Denken!
Was bedeutet das für das Fach Mathematik?

In den letzten zwei Jahren wurden die Einführungsveranstaltungen in Analysis und Linearer Algebra für die Lehramtsstudierenden der Freien Universität Berlin neu strukturiert. Ziel ist eine frühere und engere Verknüpfung der Fachwissenschaft Mathematik mit der Fachdidaktik, die laut früheren Befragungen der Studierenden oft vermisst wurde.
In diesem Vortrag werden einige der Maßnahmen – Integration von didaktischen Fragestellungen und Aufgaben in die Übungen, interaktivere Lehrformen in den Vorlesungen, mehr Interaktion, Kommunikation und Feedback in den Übungsgruppen – exemplarisch vorgestellt und deren Wirksamkeit diskutiert.
Insbesondere mögliche Aufgabentypen zur Reflexion von didaktischen Prinzipien und Methoden während des eigenen Lernens werden aufgezeigt und zur Diskussion gestellt.
14.15–15.30 Uhr Harald Musold
„Gute MINT-Lehrerausbildung“ – Ansätze des Humboldt-ProMINT-Kollegs
Im Humboldt-ProMINT- Kolleg arbeiten abgeordnete Lehrkräfte, Studierende, Doktoranden und Angehörige der MINT-Fachdidaktiken und -Lernbereiche Fächer und Schulstufen übergreifend zusammen. Im Rahmen einer Fragebogenuntersuchung wurde erhoben, welche Merkmale für eine gute MINT-Lehrkraft als wichtig erachtet werden. Dabei wurden an der Lehrerausbildung beteiligte Personen sowie Lehrkräfte und Studierende befragt. Weiterhin wurde erhoben, ob entsprechende Merkmale in der universitären Ausbildung berücksichtigt werden sollten und ob sie es bereits werden.
Die Untersuchung zeigt unter anderem, dass fächerübergreifende Aspekte im Studium wenig Berücksichtigung finden. Das seit dem Sommersemester 2012 stattfindende MINT-Seminar greift diese Aspekte auf. Hier entwickeln Studierende fächerübergreifendes Unterrichtsmaterial zum Thema „Die Reaktorkatastrophe von Fukushima“. Das Seminar wird von den abgeordneten Lehrkräften des Kollegs durchgeführt. Im Vortrag werden Verlauf und Ergebnisse der Untersuchung sowie das Konzept und erste Resultate des „MINT-Seminars“ vorgestellt.
15.30–16.45 Uhr Stefanie Eller und Helen Krofta
Neue Impulse für das Physik-Lehramtsstudium an der FU Berlin
Das Telekom-Projekt „MINT-Lehrerbildung neu denken!“ hat eine verbesserte Verzahnung von Fachdidaktik, Fach- und Bildungswissenschaft zum Ziel, die auch auf eine Stärkung des Anwendungs- und Professionsbezugs des Studiums in der MINT-Lehrerbildung ausgerichtet ist. Im Rahmen des Teilprojekts zur Studieneingangsphase wurden Vorlesungen zur Experimentalphysik speziell für Lehramtsstudierende neu konzipiert. Im Rahmen der Begleitforschung wird dabei untersucht, welche Beliefs die Studierenden jeweils über das Fach Physik, die Struktur des physikalischen Wissens, die Ziele der Physik und den Erkenntnisgewinn in der Physik haben.
Das Teilprojekt zur Stärkung der Praxisphasen befasst sich mit der Einbindung der Schülerlabore in die MINT-Lehramtsausbildung, um den Studierenden schon in einer sehr frühen Phase ihres Bachelorstudiums praxisnahe Erfahrungen mit Schüler/inne/n zu ermöglichen. In späteren Studienphasen (z. B. im Masterstudium) sollen sie in den Schülerlaboren forschend lernen, indem sie Unterrichtskonzepte entwickeln und erproben sowie Lernprozesse der Schüler/innen beobachten und auswerten. Im Rahmen einer Begleitstudie werden die neu konzipierten Veranstaltungen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit evaluiert.
Im Vortrag werden beide Teilprojekte vorgestellt und exemplarisch gezeigt, wie die Neuerungen an der Freien Universität Berlin umgesetzt werden.
16.45 Uhr Abschluss
Logos
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